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Muttertag in der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt

Warum Blumen zum Muttertag?

Dieser Artikel wurde vor 6 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 6 Jahren)

Muttertag in der St. Georgs-Kathedrale / Foto: © Claus/TherMilAk
Foto: © Claus/TherMilAk

Der Muttertag ist keine Erfindung des Handels oder der Blumenindustrie, sondern geht auf eine von der Amerikanerin Anna Jarvis initiierte Predigt im Jahr 1905 zurück. Seit dem 20. Jahrhundert hat sich der Muttertag als Feiertag zu Ehren der Mütter und der Mutterschaft etabliert.

Im deutschsprachigen Raum wird der Muttertag jährlich am zweiten Sonntag im Mai begangen. Der Mai gilt im katholischen Kirchenjahr als der Monat zur Verehrung der Gottesmutter Maria mit zahlreichen Maiandachten und in der St. Georgs-Kathedrale wurden heute Blumen geschenkt, als sichtbares Zeichen der göttlichen Verheißung „Ich lasse euch nicht allein!“

Die Geschichte des Muttertags

Der Muttertag blickt auf eine alte Tradition und Geschichte zurück. Bereits 250 Jahre vor Christus wurde für römische und griechische Göttinnen eine Art Muttertagsfest abgehalten. Auch während der Amtszeit von Heinrich des Dritten stand Mutter Kirche im Mittelpunkt des “Mothering Days”. Selbst Napoleon schlug 1806 die Etablierung eines Muttertags vor, setzte sein Vorhaben nach der Schlacht von Waterloo allerdings nicht mehr fort. Die Etablierung eines Ehrentags für Mütter geht jedoch auf ein anderes Ereignis zurück. Als Anna Jarvis Mutter, Ann Maria Reeves Jarvis, im Mai 1905 verstarb, war es der überbliebenen Tochter ein großes Anliegen, dass Mütter noch zu Lebzeiten geehrt werden sollten und nicht erst nach ihrem Tod. Zwei Jahre nach dem Todestag ihrer Mutter feierte sie in Grafton einen Gedenkgottesdienst für sie. Dabei bat den Pfarrer in seiner Predigt die Rolle der Mutter in der Gesellschaft zu erläutern. Ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass im darauffolgenden Jahr in Grafton allen Müttern eine Andacht am zweiten Maisonntag gewidmet wurde. Als Ausdruck ihrer tiefen Liebe zu ihrer Mutter ließ Anna Marie Jarvis 500 weiße und rote Nelken, die Lieblingsblumen ihrer Mutter, vor der Kirche an andere Mütter verteilen. Eine Tradition, die bis heute noch gepflegt wird.

Etablierung und Abkehr vom Muttertag

Es wurde ihr Lebensziel, einen offiziellen Muttertag zu etablieren, der über alle Grenzen hinweg, ob sprachliche, kulturelle oder religiöse, gefeiert werden konnte. 1914 wurde der Muttertag zum ersten Mal als nationaler Feiertag in Amerika begangen. Erst mit steigender Verbreitung und Kommerzialisierung des Muttertags wandte sich die Gründerin im Laufe der 1920er Jahre verärgert von diesem ab und kämpfte um die Bewahrung dieses ideellen Ereignisses vor der Kommerzialisierung und letztendlich sogar um die Abschaffung. In den 1920er Jahren verbreitete sich der Muttertag über England aus in die Schweiz, nach Finnland, Norwegen und schließlich auch 1924 nach Österreich.

Hier gilt Marianne Hainisch, Begründerin und Führerin der Frauenbewegung in Österreich, als Initiatorin für die Verbreitung und Etablierung des Muttertages. Unterstützung fand sie in der Pfadfinderbewegung , die sich ebenso für die Feier eines Muttertags einsetzte, alleine 1926 marschierten über 850 Pfadfinder über die Wiener Ringstraße am zweiten Sonntag im Mai.

Und wie die Floristen empfehlen: Wenn Sie zum Muttertag Rosen schenken möchten, dann gelbe: Sie stehen für Anerkennung, Dankbarkeit und Freude und passen so nicht nur zum Frühling, sondern auch zum Muttertag.

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