Startseite Panorama Forschung MedAustron startet Zusammenarbeit mit japanischen Institut

MedAustron startet Zusammenarbeit mit japanischen Institut

Internationale Experten der Ionentherapie zu Gast bei MedAustron: Erfahrungsaustausch und Kooperation

Dieser Artikel wurde vor 10 Jahren veröffentlicht.

NIRS MedAustron Joint Symposium Wiener Neustadt 2013 / Foto: Franz Baldauf
Kooperation zwischen NIRS und MedAustron besiegeltFoto: Franz Baldauf

Das gemeinsame Symposium des japanischen “National Institute for Radiological Sciences (NIRS)” und MedAustron war mehr als erfolgreich: Die wissenschaftliche Tagung zum Thema Kohlenstoffionentherapie lockte nicht nur die internationale Fachwelt nach Wiener Neustadt, es wurden darüber hinaus auch eine langfristige Kooperation beider Einrichtungen besiegelt.

Das “NIRS & MedAustron Joint Symposium on Carbon Ion Radiotherapy”, so der volle Titel der Veranstaltung, brachte die Fachwelt der Kohlenstoffionentherapie an zwei Tagen nach Wiener Neustadt: Experten tauschten sich über die aktuellsten Ergebnisse und Entwicklungen dieser innovativen Therapiemethode zur Krebsbehandlung aus. Einen Schwerpunkt bildeten dabei die Erfahrungen, die man am NIRS gesammelt hat – das japanische Zentrum gilt als Vorreiter auf diesem Gebiet, 1994 wurden dort erstmals Krebspatienten mit der Kohlenstoffionentherapie behandelt. Die Strahlenbiologie der Kohlenstoffionen stand ebenso auf der Agenda des Symposiums wie medizinphysikalische und technische Aspekte dieser Form der Bestrahlung.

Besonders erwähnenswert ist, dass im Zuge des Symposiums zehn Wissenschaftler aus den USA, Belgien, Deutschland, Italien und Österreich von dem renommierten japanischen Institut eingeladen wurden, ihre Arbeiten im Rahmen eines sogenannten “Peer Reviews” begutachten zu lassen – darunter auch die medizinische Leiterin sowie der Leiter der Abteilung Medizinphysik von MedAustron, Univ.-Prof. Dr. Ramona Mayer und Dr. Stanislav Vatnitsky. Das NIRS möchte mit diesem Peer Review – der dritte seit 2003 – die Qualität klinischer Studien zur Kohlenstoffionentherapie verbessern, Anregungen zu klinischen, biologischen und physikalischen Aspekten der Methode geben und gewonnene Erkenntnisse umgekehrt auch in die eigene Strategie für die Ionentherapie miteinfließen lassen.

Zusammenarbeit mit Japan fixiert

Die beiden Zentren besiegelten im Zuge eines feierlichen Festaktes ihre künftige Zusammenarbeit: der Direktor des Forschungszentrums für Ionentherapie des NIRS, Prof. Dr. Tadashi Kamada, und die beiden MedAustron-Geschäftsführer Dr. Thomas Friedrich und Dr. Bernd Mölacher unterzeichneten ein Memorandum of Understanding. Wesentliche Schwerpunkte des Memorandums behandeln die Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Ionentherapie, wobei ein wichtiger Bestandteil die wechselseitige Aus- und Weiterbildung von medizinischem und technischem Fachpersonal darstellt.

Prof. Dr. Tadashi Kamada begrüßt die Kooperation: “Die Zusammenarbeit mit anderen Therapie- und Forschungseinrichtungen ist ein unerlässlicher Bestandteil unserer Strategie. Mit MedAustron wird bald eines der wenigen Zentren in Betrieb gehen, das neben Protonen auch Kohlenstoffionen zur Krebsbehandlung einsetzt. Das österreichische Zentrum ist damit ein wertvoller Partner in der Weiterentwicklung der Therapie und ich bin sicher, dass sowohl MedAustron als auch das NIRS von der Kooperation profitieren werden.”

Genauso sehen das die beiden MedAustron-Geschäftsführer Dr. Thomas Friedrich und Dr. Bernd Mößlacher: “Wir können von den Vorreitern auf dem Gebiet der Kohlenstoffionentherapie vieles lernen und werden künftig im Gegenzug mit einem der modernsten Zentren weltweit ebenfalls wichtige Erkenntnisse aus der klinischen Forschung zur Verfügung stellen können. Eine derartige Vernetzung ist extrem wichtig für die Ionentherapie und wir sind stolz darauf, dass die Weichen für eine noch engere Zusammenarbeit mit dem NIRS heute gestellt wurden.”

Cookie Consent mit Real Cookie Banner