Mit einer Kranzniederlegung am Wiener Neustädter Friedhof gedachte die SPÖ Wiener Neustadt gestern Bürgermeister a.D. Gustav Kraupa, der vor 25 Jahren von uns ging.
„Gustav hat für die Politik gelebt, das war sein Leben. Er hatte für jedermann ein offenes Ohr und ist jeden Sonntagvormittag im Bereich der Sektion am Flugfeld unterwegs gewesen, hat alle Neuzuzüge besucht. Er war ein volksnaher und geselliger Mensch“, erinnern sich Gemeinderätin Elisabeth Wallner und Sektionsvorsitzender Roland Palkovits.
Absolute Mehrheiten mit SPÖ
Gustav Kraupa gehörte seit 1970 dem Gemeinderat an. Er wurde 1975 Erster Vizebürgermeister und nahm vielfältige kommunale Aufgaben als Referent für das Bauwesen, später für das Gesundheits- und Umweltschutzwesen, wahr. Am 25. Jänner 1984 wurde Gustav Kraupa schließlich zum Bürgermeister gewählt. Bei den Gemeinderatswahlen 1985 und 1990 erzielte er mit der SPÖ die absolute Mehrheit, Kraupa war nach Rudolf Wehrl und Hans Barwitzius der dritte sozialdemokratische Bürgermeister Wiener Neustadts nach dem Zweiten Weltkrieg. Am 14. November 1995 verstarb Kraupa viel zu früh im 57. Lebensjahr.
EK Cobra und Christophorus 3
Neben unzähligen Maßnahmen als Bürgermeister sticht vor allem das Bemühen hervor, den Stützpunkt der Polizei-Eliteeinheit Cobra nach Wiener Neustadt zu holen. „Lange bevor Sicherheit zum tagespolitischen und heute so aktuellen Thema geworden ist, setzte Gustav Kraupa damit einen echten Meilenstein in Österreich“, so SPÖ-Parteivorsitzender Vizebürgermeister Rainer Spenger.
Auch an der Errichtung des Christophorus 3 Stützpunktes im Jahre 1984 in der Stadt war Kraupa maßgeblich beteiligt. Er gilt als einer der geistigen Väter der Flugrettung in der Allzeit Getreuen. Für seine Verdienste um Wiener Neustadt wurde er zum Ehrenbürger der Stadt ernannt und bekam 1993 das goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich verliehen. Der Gustav-Kraupa-Hof am Flugfeld trägt seinen Namen, um an den verdienstvollen Bürgermeister zu erinnern.
“Ein echter Sir!“
Rainer Spenger abschließend: „Wir gedenken heute eines großen Sohnes unserer Stadt, der sich in besonderem Maße um die Allzeit Getreue verdient gemacht hat. Wir gedenken eines Mannes, der trotz all seines politischen Engagements größten Wert auf die Familie gelegt hat. Und wir gedenken eines Menschen, der nicht nur ein geradliniger Politiker war, sondern ein echter Sir!“