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Katastrophenschutzübung: Erdbeben im Raum Wiener Neustadt

Am ABC und Katastrophenhilfeübungsplatz des Bundesheeres in Eggendorf fand gestern, Mittwoch, die NÖ Landes-Katastrophenschutzübung 2014 statt.

Dieser Artikel wurde vor 9 Jahren veröffentlicht.

Katastrophenschutzübung / Foto: Bundesheer/Julia Weichselbaum
Landeskatastrophenschutzübung im Tritolwerk in Theresienfeld.Foto: Bundesheer/Julia Weichselbaum

Angenommen wird dabei ein Erdbeben im Raum Wiener Neustadt und Neunkirchen der Stärke 6.0 nach Richter, bei dem mit Toten, Verletzten und Sachschäden an wichtigen Infrastrukturen zu rechnen ist. Insgesamt 30 Organisationen übten den Ernstfall an rund 20 realen und über 30 virtuellen Einsatzstellen, die mithilfe des militärischen Flugsimulators an der Militärakademie in Wiener Neustadt simuliert werden. Vor Übungsbeginn informierte der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Dr. Stephan Pernkopf gemeinsam mit Vertretern der mitwirkenden Einsatzorganisationen und Infrastrukturbetreiber im Rahmen einer Pressekonferenz zur Übung und zum Katastrophenschutz.

Angenommen wird dabei ein Erdbeben im Raum Wiener Neustadt und Neunkirchen der Stärke 6.0 nach Richter, bei dem mit Toten, Verletzten und Sachschäden an wichtigen Infrastrukturen zu rechnen ist. Insgesamt 30 Organisationen übten den Ernstfall an rund 20 realen und über 30 virtuellen Einsatzstellen, die mithilfe des militärischen Flugsimulators an der Militärakademie in Wiener Neustadt simuliert werden. Vor Übungsbeginn informierte der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Dr. Stephan Pernkopf gemeinsam mit Vertretern der mitwirkenden Einsatzorganisationen und Infrastrukturbetreiber im Rahmen einer Pressekonferenz zur Übung und zum Katastrophenschutz.

Ähnliches Beben im Jahr 1972

Landesrat Pernkopf hielt fest, dass es 1972 im Raum Seebenstein das letzte Mal zu einem vergleichbaren Erdbeben gekommen sei. Im vergangenen Jahr habe es aber mehrere stärkere Erdstöße in der Thermenregion gegeben. Im Ernstfall seien die Koordinierung zwischen den Einsatzorganisationen und der Infrastrukturmaßnahmen wichtig. Von Tulln aus, wo sich die Einsatzleitung befinde, würden “rasch und unkompliziert” die notwendigen Maßnahmen getroffen werden. Als die fünf wichtigsten Säulen des Katastrophenschutzes nannte Pernkopf die Blaulichtorganisationen, die Katastrophenschutzorganisationen, die Infrastrukturbetreiber, die Wissenschaft und Forschung sowie die Öffentlichkeit. “Unser Credo ist, immer alle Maßgeblichen an einen Tisch zu versammeln”, so Pernkopf. Es sei auch wichtig, die Bevölkerung zu informieren, damit die Menschen nicht verunsichert werden.

Video: NÖ Heute

800 Einsatzkräfte

“Die heutige Übung ist die größte Katastrophenschutzübung in diesem Jahr. Es sind 30 Organisationen beteiligt, 800 Einsatzkräfte arbeiten Schulter an Schulter und beweisen die gute Zusammenarbeit im Land”, so Pernkopf. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass diese Übung auch international Anerkennung findet. Es habe eine intensive Vorbereitungszeit gegeben, um sicherzugehen, im Ernstfall gut gerüstet zu sein. Der Landesrat dankte “allen Einsatzorganisationen, auf die sich die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher zu jeder Zeit verlassen können” und wünschte der Übung “einen erfolgreichen und unfallfreien Verlauf”.

Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner, MSc sagte, dass die Feuerwehren heute ihr gesamtes Know-how einbringen werden. “Wir sind sehr gut aufgestellt”, so Fahrafellner. Das Rote Kreuz sei mit der Suchhundestaffel und einem Kriseninterventionsteam vertreten, informierte Johann Kaufmann, stellvertretender Landesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes. Er bedankte sich bei den Einsatzkräften, die sich Urlaub genommen haben, um bei der Übung dabei zu sein. “Es ist wichtig, dass es ein gutes Miteinander gibt und das nicht nur im Ernstfall”, betonte Nationalrat Otto Pendl, Präsident des Samariterbundes Niederösterreich. Es müsse jederzeit so schnell wie möglich geholfen werden.

Überlastung der Telekommunikationsnetze

Wie wichtig Kommunikation sei, wisse man erst, wenn sie nicht mehr möglich sei, so Dr. Wolfgang Schwabl von der A1 Telekom AG. A1 sei im Einsatz, wenn es um Überlastung der Netze gehe und kümmere sich darum, wenn die Infrastruktur zerstört sei, indem beispielsweise mobile Basisstationen aufgebaut werden. “Zur Infrastruktur gehört auch Strom”, so DI Dr. Peter Layr, Vorstandsdirektor der EVN. Die EVN kümmere sich darum, diese so rasch wie möglich wieder aufzubauen, damit die Kommunikation wieder funktioniere.

Aus der Vergangenheit lernen

Seitens der Wissenschaft und Forschung gehe es auch darum, in die Vergangenheit zu schauen, das zeige das Buch über 1.000 Jahre Erdbebengeschichte in Niederösterreich, so Dr. Wolfgang Lenhardt, Leiter des österreichischen Erdbebendienstes an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Im Krisenfall sei es auch wichtig, dass die Krankenhäuser funktionsfähig blieben, so Dr. Robert Griessner, Medizinischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding. Es gebe detaillierte Planungen für spezielle Szenarien. “Die Alarmpläne werden regelmäßig geübt”, so Griessner.

Bundesheer und Polizei

Das Bundesheer war bei der gestrigen Übung vor allem bei der “Wiederherstellung von Bewegungslinien, wie Brücken” und der “Sicherstellung von Infrastruktur” im Einsatz, so Brigadier Mag. Rudolf Striedinger, Militärkommandant von Niederösterreich. Die Polizei kümmere sich vor allem um die Gefahrenforschung. Es gehe darum, sowohl die Bevölkerung als auch die Einsatzkräfte vor Gefahren zu schützen. “Ich bin überzeugt, dass wir wieder etwas dazulernen”, so Landespolizeidirektor-Stellvertreter Franz Popp, B.A. zur heutigen Übung.

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