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Ein Jahr COVID 19 in Wiener Neustadt

Rückblick, Einblick und Ausblick in einer einzigartigen Zeit

Dieser Artikel wurde vor 3 Jahren veröffentlicht.

Ein Jahr Coronakrise / Foto: Stadt Wiener Neustadt/Weller
Bürgermeister Klaus Schneeberger und Magistratsdirektor Markus BifflFoto: Stadt Wiener Neustadt/Weller

Am 25. Februar 2020 erreichte die COVID 19-Pandemie Österreich. Seither ist auch in Wiener Neustadt das öffentliche Leben geprägt von Maßnahmen zur Bekämpfung, Eindämmung und Überwindung der Krise.

Bürgermeister Klaus Schneeberger blickt auf ein ereignisreiches und forderndes Jahr zurück: „Die erste Phase der Pandemie mit dem Lockdown ab Mitte März hat Wiener Neustadt sehr gut überstanden und vergleichsweise nur wenige positive Fälle gehabt. Wir haben gemeinsam aber schon damals sehr konsequent und engagiert agiert, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Die Fallzahlen haben sich dann am Ende des Sommers und im Herbst jedoch sehr stark gesteigert. Das ist auf den einen oder anderen Cluster, aber auch auf die zunehmende Mobilität der Menschen in dieser Zeit zurückzuführen – Stichwort: Reisetätigkeit im Sommer. Seither bewegen wir uns leider auf einem sehr hohen Niveau, weswegen wir alles unternehmen, um hier gegenzusteuern.“

Die Situation am Gesundheitsamt

„Was hier geleistet wurde und wird, verdient unser aller höchsten Respekt. Wenn man bedenkt, dass unser Gesundheitsamt normalerweise mit sechs Personen besetzt ist und diese sechs Kolleginnen und Kollegen vom Frühjahr bis zum Sommer 2020 das massiv erhöhte Arbeitspensum erledigt haben, dann ist das eine unglaubliche Leistung. Mit Fortschreiten der Infektionszahlen haben wir dann eine komplett neue Struktur aufgebaut, die zu einem Großteil aus zusätzlichen Arbeitskräften aus anderen Teilen des Magistrats und der Tochtergesellschaften besteht. So konnten wir – und darum beneiden uns österreichweit sehr viele – auch in extremen Zeiten innerhalb von 24 Stunden jeden Fall zur Gänze abarbeiten und all seine Kontakte informieren bzw. zum Test schicken. Mein Dank gilt hier Gesundheitsstadträtin Erika Buchinger, Amtsarzt Viktor Hladky und dem gesamten Team.“

Die Teststrategie in Wiener Neustadt

„Bis zu einer angemessenen Durchimpfungsrate der Bevölkerung sind die Tests in Wahrheit die einzige Möglichkeit, um weitere Lockdowns zu verhindern und halbwegs gut durch die Pandemie zu kommen. Leider war die Testbereitschaft anfänglich in ganz Österreich – und auch in Wiener Neustadt – nicht unbedingt sehr hoch. Wir haben deshalb vor den zweiten Massentests all unsere Informationsmaßnahmen noch einmal verstärkt. Wir haben eine Anmelde-Hotline eingerichtet, wir haben die Infoschreiben an die Bevölkerung noch früher verschickt und wir haben gemeinsam versucht, die Menschen mit Migrationshintergrund verstärkt anzusprechen. Dies mit mehrsprachigen Schreiben genauso wie mit der Einrichtung eines neuen Standortes, an dem auch mehrsprachiges Personal anwesend war. All das hat zum Glück zu einem Umdenken geführt und wir konnten die Testzahlen nach und nach steigern. Mittlerweile ist Wiener Neustadt die Stadt mit dem größten Testangebot auf die Bevölkerungszahl gerechnet. Wir testen sechs Mal pro Woche an zwei Standorten und dazu noch in den Apotheken. Dies werden wir auch in den nächsten Wochen konsequent fortsetzen.“

Angesprochen auf „Corona-Leugner“ und Strafen meint der Bürgermeister: „Gemeinsam mit der Polizei verfolgen wir hier einen sehr strengen Kurs. Wir können und werden die Pandemie nur besiegen, wenn wir uns gemeinsam an alle Vorgaben halten, so unangenehm uns allen die Ausgangsbeschränkungen und vieles mehr auch sind. Deshalb darf es hier auch keine Nachsicht bei Übertretungen nach dem Epidemie- oder den COVID 19-Gesetzen geben, weil es um die Gesundheit aller geht.“

Corona-Maßnahmen der Stadt

„Der Spielraum für eine Stadt wie Wiener Neustadt war zu Beginn der Pandemie natürlich ein eher begrenzter. Wir haben rasch und konsequent alle Vorgaben des Bundes umgesetzt und in unseren Möglichkeiten unterstützt. Das handhaben wir bis heute so. Gleichzeitig haben wir jedoch Schritt für Schritt auch eigene Maßnahmen überlegt, vor allem, als es darum ging, besonders betroffenen Bevölkerungsgruppen eine Hilfestellung zu geben. Darum gab und gibt es auch verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft – und hier im Besonderen der Innenstadt. Ich erwähne als Leuchtturmprojekt hier den ‚Weihnachtsgutschein‘, mit dem wir 1 Million Euro Umsatz für die Innenstadt lukriert haben. Darüber hinaus war es mir aber auch ein Anliegen, unseren Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das der Situation ebenfalls gerecht wird. So haben wir etwa innerhalb weniger Tage rund 200 Homeoffice-Arbeitsplätze geschaffen. Zu guter Letzt fällt auch die Einrichtung der COVID 19-Hotline in die Kategorie der Unterstützungsmaßnahmen für die Bevölkerung bei den Anmeldungen zu Tests oder derzeit zur Impfung.“

Die nächsten Wochen und Monate…

„Es ist völlig klar, dass sich in den nächsten Wochen an der Situation nicht sehr viel ändern wird. Wir hoffen alle auf eine halbwegs stabile Entwicklung der Infektionszahlen und damit verbunden eine Lockerung rund um Ostern. Dies wird in erster Linie nur durch die Fortführung der Teststrategie gelingen. Wir in Wiener Neustadt werden unseren Weg hier weiterverfolgen und schon ab dieser Woche durch eine Kooperation mit dem AMS weitere Kräfte dafür heranziehen. Gleichzeitig muss die Impfung vorangetrieben werden, wozu ich an dieser Stelle klar und deutlich sage: Wenn die breite Masse der Bevölkerung an der Reihe ist, dann wird man über große Impfstraßen nicht umhin kommen. Die Stadt Wiener Neustadt ist in jedem Fall schon jetzt bereit und startklar, auch hier wieder federführend an der Organisation und Umsetzung mitzuwirken! Wiener Neustadt ist beim Contact Tracing und den Teststraßen best practice-Beispiel für ganz Österreich und bereitet sich bereits jetzt darauf vor, das auch bei den Impfstraßen zu sein.“, erklärt Schneeberger abschließend.

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