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Dämmerungseinbrüche – Diebe in der Dunkelheit

Die Dunkelheit in den Herbst- und Wintermonaten verleitet viele Langfinger

Dieser Artikel wurde vor 7 Jahren veröffentlicht.

Dämmerungseinbrüche im Oktober / Foto: © LPD OÖ/Michael Dietrich
Im Schutz der Dunkelheit fühlen sich Einbrecher besonders sicher. (Symbolbild)Foto: © LPD OÖ/Michael Dietrich

Im Oktober beginnt die Zeit der Dämmerungseinbrüche. Einbrecher nutzen die früh einsetzende Dunkelheit, um in Wohnungen und Häuser einzusteigen. Die Polizei gibt Tipps, wie man sich schützen kann.

Dämmerungseinbrecher haben in den Herbst- und Wintermonaten Hochsaison. Laut Bundeskriminalamt sind die Täter besonders in der Zeit zwischen 16 Uhr und 21 Uhr aktiv. Bevorzugte Ziele der Einbrecher sind Ein- und Mehrfamilienhäuser in Siedlungen, die in der Nähe einer Autobahnauffahrt liegen. Die Täter achten darauf, ob sie von Nachbarn beobachtet werden könnten. Einbrecher versuchen immer, über den einfachsten Weg in ein Haus oder in eine Wohnung zu gelangen. Nicht selten müssen sie Fenster oder Türen nicht aufbrechen, denn sie sind entweder gekippt oder unverschlossen. Experten der Kriminalprävention der Polizei raten: Türen absperren und Fenster schließen, auch wenn man das Haus oder die Wohnung nur für kurze Zeit verlässt. Es sei nicht ratsam, den Wohnungsschlüssel außerhalb des Hauses zu verstecken, etwa unter einer Fußmatte oder in einem Blumentopf. „Aufstiegshilfen“ erleichtern oft den Einbruch. Täter können über Mülltonnen, Gartenmöbel oder Leitern auf einen Balkon oder ein Garagendach gelangen und in Häuser einsteigen.

Sicherheitstüren, gesicherte Fenster und Alarmanlagen

Experten der Kriminalprävention empfehlen eine Kombination aus absperrbarem Fenstergriff und Zusatzschloss. Mit einer Fensterkippsicherung kann man gekippte Fenster und Balkontüren sichern. Fenster, Balkon- und Terrassentüren werden oft an den Bandseiten ausgehebelt. Schutz bieten eine Scharnierseitensicherung oder eine Pilzkopfzapfenverriegelung.

Der Schließzylinder des Schlosses einer Eingangstür sollte außen nicht vorstehen und die Rosette sollte von außen nicht abschraubbar sein. Das erschwert es Einbrechern, an den Zylinder heranzukommen. Türen können etwa durch Balkonschlösser oder andere Zusatzschlösser gesichert werden. Laut Experten der Kriminalprävention wollen Einbrecher Lärm vermeiden und schnell sein. Das Überwinden von Rollläden erzeugt Lärm und kostet Zeit. Viele Einbrecher geben auf, wenn sie nach drei bis vier Minuten nicht weiterkommen. Wer den Einbruchschutz von Haus und Wohnung verbessern will, kann die kostenlose Beratung der Spezialisten der Kriminalprävention in Anspruch nehmen. Eine Liste anerkannter Errichter von Alarmanlagen findet man unter www.vsoe.at.

Zeichen der Abwesenheit vermeiden

Wenn man verreist, sollte man das nicht öffentlich bekannt geben – etwa über Einträge in sozialen Netzwerken. Während des Urlaubs sollte man für ein Zeitungs- oder Zeitschriften-Abo einen Nachsende- oder Unterbrechungsauftrag beantragen. Kriminelle finden oft durch Beobachtung heraus, welche Häuser und Wohnungen verwaist sind. Lichtquellen und eine Zeitschaltuhr, auch in Verbindung mit akustischen Signalen, sind eine gute Maßnahme, um Einbrecher abzuhalten. Experten der Polizei raten außerdem, Seiten-, Keller- und Hintereingänge abends und nachts auszuleuchten – etwa durch Lampen mit Bewegungsmeldern.

Vor einer Reise sollte man vertrauenswürdige Nachbarn informieren und sie bitten, auf die Wohnung oder das Haus aufzupassen. Briefkästen sollten immer entleert und Werbematerial vor der Türe sollte entfernt sein. Im Winter sollte man für die Schneeräumung sorgen. Wenn Einbrecher eine Tür oder ein Fenster gewaltsam öffnen, verursachen sie oft Klirr- oder Bohrgeräusche oder eine Alarmanlage wird ausgelöst. Wenn Nachbarn solche Geräusche wahrnehmen, sollten sie unverzüglich die Polizei verständigen unter 133 oder 112.

Nach einem Einbruch soll die Wohnung oder das Haus am besten nicht betreten werden, sondern man sollte auf das Eintreffen der Polizei warten. Am Tatort sollte nichts angefasst oder verändert werden. Auch aufgebrochene Fenster oder Wohnungstüren sollten nicht geschlossen werden, um eventuelle Spuren nicht zu verwischen.

Experten raten, ein Eigentumsverzeichnis von Wertgegenständen anzulegen. Falls es zu einem Einbruch kommt, hilft die Liste bei der Anzeigenaufnahme und Ermittlung durch die Polizei und bei der Schadensanzeige an die Versicherung. Das Eigentumsverzeichnis sollte nicht zu Hause aufbewahrt werden. Die Polizei rät, Wertsachen zusätzlich zur Beschreibung zu fotografieren. Das Eigentumsverzeichnis-Formular kann man von der Webseite des Bundeskriminalamts unter „Info-Material“ herunterladen.

Einbruch aus Tätersicht

Wer die eigene Wohnung oder das Haus einmal aus der Sicht eines Einbrechers betrachtet, kann viel lernen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit hat gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt eine Computersimulation entwickelt. Unter bewusst-sicher-zuhause.at können Interessierte ihr Zuhause virtuell mit den Augen eines Einbrechers betrachten und eine Schwachstellenanalyse in Form eines Sicherheits-Checks durchführen.

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