Am 19. Dezember präsentiert der Kral Verlag die neue Auflage von “Bomben auf Wiener Neustadt” von Markus Reisner, das mit bisher unveröffentlichten Fotos und Interviews mit hochrangigen alliierten Offizieren die tragischen Ereignisse rund um die Rüstungsstadt im Industrieviertel dokumentiert.
Dritte, überarbeitete Auflage
Der Luftkrieg über Österreich hatte von 1943 bis 1944 vor allem Wiener Neustadt als Schauplatz. Erst ab dem Herbst 1944 waren auch Ziele im Raum Wien umfangreichen Bombardierungen ausgesetzt. Nachdem lange Zeit vergriffen, erscheint das Buch „Bomben auf Wiener Neustadt“ von Markus Reisner in einer nunmehr dritten, neuerlich ergänzten und überarbeiteten Auflage. Es geht den Ursachen nach, warum auch Österreich und mit ihm die Stadt Wiener Neustadt ins Visier der alliierten Bomberverbände geriet.
Produktionsstätte von Jagdflugzeugen
Im Jahr 1943 war das wichtigste Ziel, welches innerhalb der Reichweite der Alliierten lag, die größte Produktionsstätte der Jagdflugzeugfertigung des gesamten Deutschen Reiches: die Wiener Neustädter Flugzeugwerke. Daneben waren der Fliegerhorst und der Luftpark Wiener Neustadt für die deutsche Luftwaffe von enormer Bedeutung. Auch die von Wien über Wiener Neustadt führende Eisenbahnverbindung der Südbahn bildete einen strategischen Verteilerpunkt, von dem aus die deutschen Truppen versorgt werden konnten.
29 Bombardements
Wiener Neustadt wurde von 1943 bis 1945 insgesamt 29 Mal bombardiert. Bei diesen Angriffen wurden die Stadt und ihre Rüstungsanlagen zur Gänze zerstört. Insgesamt wurden dabei ca. 1.400 Menschen, darunter 600 Zivilisten, getötet. Knapp 400 amerikanische und 90 deutsche Piloten fanden über der Stadt den Tod. Wiener Neustadt war nach Ende des Zweiten Weltkriegs so gründlich zerstört, dass nur 18 Häuser der einst 45.000 Einwohner zählenden Stadt unbeschädigt geblieben waren.
Lückenlose Darstellung
Das vorliegende Buch umfasst eine lückenlose Darstellung der tragischen Ereignisse in und um Wiener Neustadt. Der Autor stützt sich dabei auf eine Vielzahl an bislang unveröffentlichten Dokumenten und Zeitzeugenberichten, darunter Interviews mit hochrangigen alliierten Offizieren. Über 800, bisher noch nie gesehene Fotos, geben einen Eindruck vom Schrecken des Bombenkrieges, wie er damals herrschte. Eine Vielzahl neuer Erkenntnisse geht der Frage nach, ob es sich bei den Angriffen auf Wiener Neustadt um rein strategische Bombenangriffe oder auch um Terrorangriffe gehandelt hat. Erstmals werden die sowjetischen Luftangriffe unter Zuhilfenahme von Dokumenten aus russischen Archiven näher beleuchtet. Hinzu kommen weitere bisher unveröffentlichte Fotos und Berichte von Zeitzeugen, welche den Schrecken des Bombenkrieges erleben mussten.