Startseite Panorama Asyl und Migration 1.300 Menschen bei „Lichtermeer“ in Wiener Neustadt

1.300 Menschen bei “Lichtermeer” in Wiener Neustadt

Ein leuchtendes Zeichen für Solidarität mit Flüchtlingen.

Dieser Artikel wurde vor 9 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 7 Jahren)

Lichtermeer Wiener Neustadt / Foto: Ralf Schulze via flickr (CC BY 2.0)
1.300 Menschen entzündeten in Wiener Neustadt Kerzen für mehr Solidarität. (Symbolbild)Foto: Ralf Schulze via flickr (CC BY 2.0)

Dazu aufgerufen hatte ein Verbund aus 20 Organisationen, darunter die Katholische Aktion, Caritas und Diakonie. Es sei dringend an der Zeit, wieder ein Zeichen für ein friedliches Miteinander zu setzen, losgelöst von politischem Weltbild oder Konfession, hieß es von Seiten der Veranstalter.

Bericht auf ORF Niederösterreich

“Nur ein Europa der offenen Arme kann ein christliches Europa sein”, betonte die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Gerda Schaffelhofer in einer Ansprache bei dem Lichtermeer. Christen wären in diesen Tagen besonders gefordert. Es sei Teil der christlichen Verantwortung, Menschen in Not und auf der Flucht willkommen zu heißen. “Nicht durch Aussperrung und Abschottung wird Europa christlich bleiben, sondern durch Aufnahme und Geschwisterlichkeit”, sagte Schaffelhofer.

Ausdrücklich kritisierte Schaffelhofer “zweifelhafte ‘Zuerst wir Österreicher’-Parolen” und einen “menschenverachtenden Egoismus” in der Debatte um die Flüchtlingsthematik. Jeder, der behaupte, Egoismus und Abschottung seien in einer solchen Situation die richtigen Mittel, habe die Idee Europas nicht verstanden. Ein christliches Europa könne nur auf Solidarität und Hilfsbereitschaft aufgebaut sein.

“Fällt das Asylrecht, fällt das Menschenrecht”

Österreich habe in den vergangenen Wochen ein “freundliches Gesicht” gezeigt, betonte Christoph Riedl, Geschäftsführer des Flüchtlingsdienstes der evangelischen Diakonie, mit Blick auf das große Engagement der Zivilgesellschaft in der Versorgung der Flüchtlinge. Die Mehrheit wolle “nicht mehr mitmachen bei der menschenverachtenden Politik gegenüber Flüchtlingen”. Gleichzeitig hätten die Ereignisse in Ungarn und in anderen Ländern leider auch das “weniger freundliche” Gesicht Europas gezeigt. Es sei “unerträglich”, wenn Männer, Frauen und Kinder auf der Flucht mit Tränengas “begrüßt” würden, so Riedl. Er erneuerte seine Forderung nach legalen und sicheren Wege für Flüchtlinge nach Europa und nach Österreich. Dafür müsse man die Asylpolitik “radikal” verändern und das Dublin-Abkommen aussetzen.

“Offenheit ist die Lösung”

SOS-Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak sieht die gesamte EU aktuell in “Entscheidungstagen”: “Lassen wir uns von Angst, Vorurteilen, Misstrauen und Egoismus leiten oder siegen Menschlichkeit und Toleranz?”, fragte Pollak in seinem Statement vor den Teilnehmern des Flüchtlingsmeers. Nicht Grenzzäune, sondern Offenheit seien die richtige Lösung. “Das wird uns in Zukunft bestimmt auch vor Probleme stellen, aber Probleme bergen daneben immer Chancen”, betonte er.

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