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Open Lecture: Wie landet man auf einem Kometen?

Die FH Wiener Neustadt lädt zu einem echten “Krimi der Weltraumfahrt”ein.

Dieser Artikel wurde vor 9 Jahren veröffentlicht.

Landezone Tschurjumov-Gerasimenko / Foto: ESA
Der Komet Tschurjumov-Gerasimenko – kurz „Tschuri“ - und die geplante Landungszone (weißer Kreis).Foto: ESA

Bei einer öffentlichen Vorlesung am 31. Oktober referiert Dr. Günter Kargl vom Institut für Weltraumforschung zum Thema „Die Rosetta Mission: Wie landet man auf einem Kometen“

Raumsonde „Rosetta“

Im November blickt die Welt gespannt auf ein bisher einmaliges Ereignis in der Weltraumfahrt. Zum ersten Mal in der Geschichte wird eine Raumsonde eine Landung auf einem Kometen durchführen. Nach 10 Jahren Flugzeit und weniger als zwei Wochen vor der Landung der Raumsonde „Rosetta“ gibt einer der führenden österreichischen Wissenschaftler, Dr. Günter Kargl vom Institut für Weltraumforschung (IWF, Graz), der beim Bau von Rosetta beteiligt war, einen intimen Einblick in die Mission und in die österreichische Beteiligung daran.

Eine technologische Herausforderung

Aufgrund der außerordentlich geringen Schwerkraft auf dem Kometen Tschurjumov-Gerasimenko – kurz „Tschuri“ – ist eine solche Landung eine extreme, technologische Herausforderung und die Durchführung ein Kunststück in Sachen Himmelsmechanik. Aber nicht nur die Landung ist eine Herausforderung. Schon die Eckdaten der Mission sind beeindruckend. Die Raumsonde Rosetta besteht eigentlich aus zwei Einzelkomponenten. Das Mutterschiff Rosetta hat mit seinen großen Solargeneratoren eine Flügelspanne, die der eines großen transatlantischen Flugzeuges entspricht. Die zweite Komponente, der viel kleinere Kometenlander „Philae“, hat zehn komplexe wissenschaftliche Instrumente an Bord, die zusammen ca. ein Drittel des Gesamtgewichts (ca. 100 kg) von Philae ausmachen. Mit diesen Instrumenten wird Philae den ForscherInnen ein genaues Bild von der Zusammensetzung des Kometen ermöglichen und damit einen Einblick in die sogenannte „Urmaterie“ gewähren. Dafür müssen die europäischen RaumfahrerInnen aber zunächst ein Äquivalent des „8 minutes of terror“ ihrer amerikanischen Kollegen im Falle der Mars Landung von Curiosity durchmachen. Nur dauert die Landung von Philae mindestens 30 Minuten, in der die Raumsonde selbständig ihren Weg zum Landeplatz findet, harpunenartige Anker auswirft, um ein Abprallen von der Kometenoberfläche zu vermeiden, und die Wissenschaftler auf der Erde über ihren Erfolg benachrichtigt. Ein echter Krimi der Raumfahrt.

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Open Lecture “The Rosetta Mission: How to land on a comet”
Mit Dr. Günter Kargl, IWF, Austria
31. Oktober 2014, 11.00 Uhr
Fachhochschule Wiener Neustadt

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