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Schulweg: “Elterntaxis” werden immer mehr zum Problem

VCÖ: Jedes 5. Kind in Niederösterreich wird mit Auto zur Schule gebracht

Dieser Artikel wurde vor 6 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 6 Jahren)

Sicherheit am Schulweg / ©  GTÜ / pixelio.de
Die Gefahren am täglichen Schulweg sind vielfältig.© GTÜ / pixelio.de

Acht von zehn Kindern kommen in Niederösterreich umweltfreundlich zu Fuß, mit Öffentlichem Verkehr oder Fahrrad zur Schule, weist der VCÖ auf Daten des Verkehrsministeriums hin. Aber jedes fünfte Kind wird mit dem Auto zur Schule gebracht.

Gefährliche Situationen vor der Schule

Zu viel Autoverkehr vor der Schule ist vielerorts ein Problem. Jedes fünfte Kind in Niederösterreich wird mit dem Auto zur Schule gebracht, weist der VCÖ auf Daten des Verkehrsministeriums hin. „Wenn innerhalb kurzer Zeit 20, 30 oder gar 40 Autos direkt vor die Schule fahren, kommt es zu einem regelrechten Verkehrschaos. Das führt zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen vor der Schule. Kinder sollten möglichst nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden“,“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Zudem sorgen die Abgase der Autos direkt vor der Schule für schlechte Luft.

Bewegungsmangel am Schulweg kompensieren

Elterntaxis sind für andere Kinder ein Problem, aber auch dem eigenen Kind wird nichts Gutes getan. Viele Kinder leiden unter Bewegungsmangel. Der Schulweg ist eine Chance, auf eine gesunde Portion Bewegung zu kommen, betont der VCÖ. Zudem bringt die Bewegung am Schulweg auch den Kreislauf der Kinder in Schwung, was ihnen hilft, sich im Unterricht ab der ersten Stunde gut zu konzentrieren.

Verkehrsfreie Schulstraßen

Der VCÖ tritt daher für ein verkehrsberuhigtes Schulumfeld ein. In Südtirol bewährt sich seit vielen Jahren das Konzept der Schulstraße, das seit letztem Schuljahr in der Stadt Salzburg vor sechs Volksschulen umgesetzt wurde. Dabei wird etwa eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn die Straße vor der Schule gesperrt. Dadurch hat sich die Situation für die Kinder deutlich verbessert. Geeignet ist das Konzept der Schulstraße vor allem für Schulen, die an Nebenstraßen liegen, betont der VCÖ. Auch Halteverbote im Schulumfeld tragen zur verbesserten Verkehrssituation bei.

Verkehrsplanung ist gefordert

Wichtig ist zudem, dass Gemeinden und Städte in der Verkehrsplanung darauf achten, dass es im Ort gute und sichere Geh- und Radverbindungen gibt. An vielen Schulen werden Bewusstseinsaktionen umgesetzt. Auch der so genannte Pedibus trägt dazu bei, dass mehr Kinder zu Fuß zur Schule kommen. Beim Pedibus gehen Kinder gemeinsam zu Fuß zur Schule, entweder in Begleitung von älteren Schülerinnen und Schüler oder von Erwachsenen.

Ab dem 10. Lebensjahr können Kinder mit absolvierter Radfahrprüfung mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Auch deshalb ist es wichtig, dass es in Gemeinden und Städten gute und sichere Radverbindungen gibt , betont der VCÖ.

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