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Karl Merkatz im Alter von 92 Jahren verstorben

Wiener Neustadt trauert um Ehrenbürger und Ehrenringträger Karl Merkatz

Dieser Artikel wurde vor 1 Jahr veröffentlicht. (Letztes Update vor: 1 Jahr)

Karl Merkatz / Foto: Stadt Wiener Neustadt
Bürgermeister Klaus Schneeberger mit Karl Merkatz bei der Gratulation zu dessen 85. Geburtstag.Foto: Stadt Wiener Neustadt

Wie seine Familie bekannt gab, verstarb der große österreichische Volksschauspieler Karl Merkatz, wenige Tage nach seinem 92. Geburtstag am 17. November.

Karl Merkatz wurde am 17. November 1930 als Sohn eines Werkzeugmachers und einer Weberin in Wiener Neustadt geboren. Seine Paraderollen waren „Edmund Sackbauer“ in „Ein echter Wiener geht nicht unter“ sowie „Karl Bockerer“ in „Der Bockerer“, aber auch als Theaterschauspieler feierte er große Erfolge an den Theatern im gesamten deutschsprachigen Raum. 2002 wurde ihm das „Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“ verliehen, seit 2017 war er Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Wiener Neustadt. Einer seiner letzten Filme war „Der Blunznkönig“, in dem er einen Fleischhauer und Wirt im Weinviertel spielte und der 2014 in Niederösterreich gedreht wurde.

Erste Auftritte in Wiener Neustadt

Karl Merkatz erlernte zuerst den Beruf des Tischlers, seit 1954 war er als Schauspieler tätig. Seine ersten Auftritte hatte er aber bereits mit 10 Jahren als er im Pfarrhof der Vorstadtkirche oder später im Luftschutzraum unter der Kirche Theater spielte. Auch der Erfolg stellte sich schnell ein. So etwa begeisterte er mit den Pfadfindern auf der Laienbühne im ehemaligen Lehrlingsheim in der Grazer Straße. Im Dokumentarfilm „Karl Merkatz. Vom Tischler zum echten Wiener“ erhält man Einblicke in Karl Mekatz‘ Leben in Wiener Neustadt, welches nicht immer einfach war, zumal es von Krieg und der russischen Besatzungszeit geprägt war.

2017 wurde Karl Merkatz, im Rahmen eines Festaktes in der Ausstellungskirche St. Peter an der Sperr, die höchste Auszeichnung seiner Heimatstadt verliehen und zum Ehrenbürger der Stadt Wiener Neustadt ernannt. Im gleichen Jahr übernahm Karl Merkatz auch die Schirmherrschaft für das Frontale Filmfestival im Stadttheater, wo er öfters zu Gast war.

Schneeberger: „Die Stadt [..] verneigt sich in Anerkennung und Dankbarkeit!“

Bürgermeister Klaus Schneeberger: „Karl Merkatz hat sich nicht nur durch seine schauspielerische Größe ausgezeichnet, sondern auch durch seine bedingungslose Treue zu seiner Heimatstadt. Er hat den Kontakt zu Wiener Neustadt niemals abgebrochen, kam immer wieder gerne hierher zurück und hatte stets ein offenes Ohr und ein Herz für Wiener Neustadt. In tiefer Trauer bedanke ich mich bei Karl Merkatz für seinen besonderen Bezug zu seiner Geburtsstadt, für die persönlichen Gespräche mit ihm und für seine ‚G’schichtln‘ von damals, die er mit uns geteilt hat. Die Stadt Wiener Neustadt verneigt sich in Anerkennung und Dankbarkeit vor seinem Schaffen!“

Mikl-Leitner zum Ableben Karl Merkatz’

„Trotz seiner vielen Erfolge ist er immer auch dem Bundesland Niederösterreich eng verbunden geblieben, so war er mitunter auch Weinpate. Das Land Niederösterreich wird ihn als erfolgreichen Volksschauspieler, großen Künstler, aber auch als beeindruckende Persönlichkeit und geselligen Menschen in Erinnerung behalten“, so die Landeshauptfrau: „Unser Mitgefühl gehört nun in diesen Stunden seinen Angehörigen.“

Staatssekretärin Mayer: „Ein wahrer König der Schauspielkunst“

„Mit Karl Merkatz verliert Österreich einen Charakterdarsteller von einzigartigem Format. Er war auf allen wichtigen Bühnen des Landes zu Hause und präsent auf den Bildschirmen der heimischen Wohnzimmer. Sein Mundl wurde zum generationsübergreifenden rot-weiß-roten Populärkult, als Bockerer spielte er sich ins Gewissen der österreichischen Nation“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer zum Tod von Karl Merkatz. „Wir verlieren mit ihm einen wahren König der Schauspielkunst. Meine Anteilnahme gilt insbesondere seiner Familie, seinen Freunden und seinen zahlreichen Weggefährtinnen und -gefährten.“

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