Ende November waren 4.863 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon befanden sich 3.899 auf Jobsuche und 964 in Schulungsmaßnahmen des AMS.
„Seit Jahresbeginn beobachten wir eine durchgehend sehr positive Entwicklung am Wiener Neustädter Arbeitsmarkt. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit beschränkt sich hauptsächlich auf saisonale Effekte. Es ist unser Ziel die Arbeitslosigkeit weiter auf einen möglichst niedrigen Wert zu senken, doch darf man nicht außer Acht lassen, dass nicht alle arbeitslos gemeldeten Personen sofort vermittelbar sind. Ein Teil arbeitslosen Personen haben bereits Einstellzusagen, oder vermittlungshemmende Faktoren wie gesundheitlichen Einschränkungen, längere Arbeitslosigkeitsdauer, niedriges Qualifikationsniveau oder höheres Alter und sind daher schwieriger in Beschäftigung zu bringen“, so der Leiter des Arbeitsmarktservice Wiener Neustadt Mevlüt Kücükyasar.
Arbeitslosigkeit geht zurück
Die Arbeitslosenquote in Wr. Neustadt betrug im Oktober 6,8 Prozent. „Damit hat sich die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert. Im Oktober 2021 lag sie noch bei 7,7 Prozent. Im langjährigen Vergleich war sie zuletzt Ende November 2008 niedriger. Das ist einerseits auf den wirtschaftlichen Aufschwung nach den Corona-bedingten Einschränkungen zurückzuführen; andererseits auf die erfolgreiche und intensive Beratung und Vermittlung unserer Berater_inn im AMS Wiener Neustadt“, so Kücükyasar weiter.
Der Vergleich zu den letzten 3 Jahren bei der Arbeitslosigkeit – als absolute Zahl arbeitsloser bzw. in Schulung gemeldeter Personen – zeugt ebenfalls von einer guten Entwicklung. Ende November des Vorkrisenjahres 2019 waren rund 1.300 Personen mehr beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet als aktuell. Im selben Zeitraum des Jahres 2020 war die Arbeitslosigkeit sogar um 2.130 Personen höher als dieses Jahr. Auch Ende November 2021 war die Zahl um 640 Personen größer als heuer.
„Auch die Erfolgsgeschichte beim Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit hat sich im November mit einem Minus von 42% gegenüber dem Vorjahr ebenso fortgesetzt. Aufgrund der steigenden Unsicherheiten dürfte das Jahr 2023 allerdings sehr herausfordernd werden“, erklärt Geschäftsstellenleiter Mevlüt Kücükyasar.
Ausbilden von Lehrlingen
„Die regionalen Betriebe brauchen Fachkräfte, die eine Lehre abgeschlossen haben. Als AMS Wiener Neustadt ist es uns daher wichtig, möglichst viele Junge Menschen in eine betriebliche Lehre zu bringen. Bis Ende November haben rund 300 Jugendliche mit der Unterstützung des AMS eine betriebliche Lehre begonnen. Verglichen mit November 2021 bedeutet das einen Anstieg von 7,2 Prozent. Daran erkennt man, dass die Lehre nach wie vor sehr beliebt ist. Das ist vor allem aufgrund des Fachkräftemangels erfreulich“, so Kücükyasar.
Hohe Dynamik auf dem Arbeitsmarkt
Der regionale Arbeitsmarkt weist nach wie vor eine starke Dynamik auf: Aktuell werden rund 1.227 offene Stellen in der Region über das AMS ausgeschrieben, alleine im November sind 353 neue Stellen hinzugekommen.
„An der hohen Anzahl der gemeldeten offenen Stellen, kann man die starke Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich erkennen, obwohl seit September ein leichter Rückgang zu beobachten ist. Die weiterhin große Nachfrage deutet darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit auch in den nächsten Montagen zurückgehen könnte“, so Kücükyasar: „Noch sind keine Auswirkungen der hohen Energiepreise und des Krieges in der Ukraine auf den niederösterreichischen Arbeitsmarkt spürbar“.
