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Wiener Neustadt: Pestkreuz bei der Vorstadtkirche restauriert

Die nächste Sanierung ist abgeschlossen

Dieser Artikel wurde vor 1 Jahr veröffentlicht. (Letztes Update vor: 1 Jahr)

Pestkreuz Vorstadtkirche / Foto: Stadt Wiener Neustadt/Weller
Zweiter Vizebürgermeister und Stadtrat für Denkmalpflege Rainer Spenger, Sabine Schmitner (Stadtarchiv) sowie der Leiter des Stadtarchivs Gerhard Geissl.Foto: Stadt Wiener Neustadt/Weller

Nach einer Vielzahl von Sanierungen in diesem Jahr – erst kürzlich konnte die Generalsanierung der Mariensäule am Hauptplatz abgeschlossen werden – wurde nun das Pestkreuz bei der Vorstadtkirche restauriert.

“Die große Geschichte Wiener Neustadts spiegelt sich nicht zuletzt in der Vielzahl unserer Denkmäler wider. Der Erhalt der geschützten Objekte ist uns ein ganz wichtiges Anliegen, weshalb wir regelmäßige Evaluierungen und Sanierungen vornehmen, um die Gedenkstätten zu sichern, zu stabilisieren und zu konservieren. So können wir diese für die Nachwelt erhalten und die bewegte Geschichte Wiener Neustadts an die nachfolgenden Generationen weitergeben”, so Zweiter Vizebürgermeister und Stadtrat für Denkmalpflege Rainer Spenger.

Über 300 Jahre altes Steinkruzifix

Das Steinkruzifix bzw. Pestkreuz in einer Grünanlage am Platz vor der Vorstadtkirche zeigt den gekreuzigten Jesus und eine davor kniende Marienstatue. Das ursprüngliche Denkmal bestand aus einem Kruzifix, umgeben von den Statuen der Heiligen Maria, des Heiligen Johannes und der Heiligen Magdalena. Dabei handelte es sich um eine Stiftung des Gastwirts Peter Paul Denkh – der Besitzer des Gasthauses „Zum goldenen Brunnen” hatte das Monument mit Bewilligung des Magistrats 1710 aufstellen lassen. Als im Jahr 1713 die Pest grassierte, hielten die Bewohner der Wiener Vorstadt hier ihre Bittgottesdienste ab, wodurch sich die Bezeichnung „Pestkreuz” verbreitete.

Schäden durch Verkehrsunfälle

Die Wiener Straße führte früher deutlich näher an dem Kreuz vorbei, wodurch es bei Unfällen mit Lastautos 1942 zu Schäden und 1949 zur Zerstörung kam. Steinmetz Pirzl erhielt vom Verein zur Erhaltung der Kunstdenkmäler in Wiener Neustadt und dem Magistrat den Auftrag zur Rekonstruktion, welche 1951 fertiggestellt werden konnte. Das Objekt musste mehrmals überarbeitet werden, wobei ein Bruch des Kreuzes 1996 die größte Beschädigung in jüngerer Zeit darstellte.

2022 zeigte das Pestkreuz zwar keine Risse, jedoch unansehnliche, dunkle Verwitterungskrusten – die Inschriften waren bereits verblasst. Die Restaurierung durch die Firma Archnet beinhaltete die Reinigung, das Kitten von Fehlstellen, das Auftragen einer Schlämme als Opferschicht und die Färbung der Inschrift.

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