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Projekt am LK Wiener Neustadt ist Vorbild für Barrierefreiheit

Projekt für gehörlose Menschen am Landesklinikum

Dieser Artikel wurde vor 3 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 3 Jahren)

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister; Dipl. KH-BW Christa Grosz, MBA, MBA, Pflegedirektorin; Preisträgerin DGKP Sarah Kaspar; Landesrat Ludwig Schleritzko;

Zu den 12 größten Vorbildern in Sachen Barrierefreiheit in Niederösterreich zählt seit dieser Woche das Gehörlosenprojekt Auf Augenhöhe des Wr. Neustädter Landesklinikums.

Dank des Einsatzes der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin Sarah Kaspar und mit voller Unterstützung der Kollegialen Führung des Landesklinikums, besonders der Pflegedirektorin, Dipl. KH-BW Christa Grosz, MBA, MBA konnte das Klinikum nicht einmal ein halbes Jahr nach Projektstart die erste Auszeichnung entgegennehmen. „Frau Kaspar ist eine Mitarbeiterin aus dem Pflegebereich, die mit ihrem unermüdlichen persönlichen Einsatz für die Implementierung einer Gehörlosenansprechperson und eine projektierte Aufbereitung der Thematik im Klinikum besonders positiv aufgefallen ist!“, freut sich die Direktorin. „Mit dem Projekt Auf Augenhöhe trägt sie nicht nur zur Barrierefreiheit im Klinikum, sondern vor allem auch zur Patientensicherheit und zur Sensibilisierung unseres Personals in Bezug auf das Thema Gehörlosigkeit bei“, so Grosz weiter.

Ansprechpartnerin für gehörlose PatientInnen

Die Preisträgerin in der Kategorie Arbeit und Integration bietet aber nicht nur Kommunikationsunterstützung in Gebärdensprache, sondern beantwortet Fragen zum Thema Gehörlosigkeit und Gebärdensprache, unterstützt bei Herausforderungen gehörlose Menschen, deren Angehörige und Klinikumsmitarbeiter. Außerdem vermittelt sie, gemeinsam mit einer gehörlosen Kollegin, das Handwerkszeug zur erleichterten Kommunikation mit hörbeeinträchtigten Menschen in Form von Gebärdensprachkursen für Interessierte am Klinikum.

Verliehen wurde die Auszeichnung „Vorbild Barrierefreiheit 2021“ in der NÖ Landesbibliothek von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Landesrat Ludwig Schleritzko, die sich freuen, „einen Teil jener Menschen auszeichnen zu dürfen, die mit ihrem unermüdlichen Engagement tagtäglich mithelfen, Hürden abzubauen und damit für ein Mehr an Miteinander in unserer Gesellschaft sorgen!“, so die beiden Landesräte einhellig.

Erweiterung auf andere Kliniken möglich

Den Gratulationen schließt sich auch der Geschäftsführer der Gesundheit Thermenregion GmbH, Mag. (FH) Ludwig Gold an: „In der Region war klar, dass das Landesklinikum Wr. Neustadt mit Auf Augenhöhe ein absolutes Vorzeigeprojekt geschaffen hat, um Barrieren für unsere gehörlosen Patientinnen und Patienten abzubauen und für Aufklärung und Bewusstseinsschaffung unter den Hörenden zu sorgen!“, so Gold. „Ein im wahrsten Sinn des Wortes ausgezeichnetes Projekt, dessen Ausweitung auf andere Kliniken unter dem Dach der NÖ Landesgesundheitsagentur bestimmt angedacht werden kann.“

Der Wettbewerb Vorbild Barrierefreiheit, ins Leben gerufen auf Initiative des BhW (Bildung hat Wert) Niederösterreich, wurde heuer bereits zum dritten Mal abgehalten. Moderiert wurde die Preisverleihung in einem Mix aus Gebärdensprache und gesprochener Sprache. Die Veranstaltung wurde als Hybrid-Veranstaltung geplant. Interessierte konnten via Link die Verleihung auch online miterleben.

Das Projekt “Auf Augenhöhe”

Das Projekt Auf Augenhöhe erklärt für gehörlose Menschen vom Obmann des Gehörlosenverbandes Lukas Huber (Anm.: Übersetzung der Gebärdendolmetscherin bei der Veranstaltungs-Moderation): Das Projekt Auf Augenhöhe, das Angebot richtet sich daran, dass gehörlose Menschen sich eigenständig im Krankenhausbereich bewegen können. Es richtet sich an die Kommunikation, Kommunikationsmodi werden angepasst. Das Landesklinikum Wiener Neustadt hat eine Ansprechperson – eine Partnerin – für gehörlose Menschen eingeführt, sodass Patienten, die eine Behandlung benötigen, dort barrierefrei kommunizieren können. Üblicherweise gibt es in Spitälern keine gebärdenkompetenten Personen. In diesem Fall ist es anders, es gibt einen Unterricht für die Mitarbeiterinnen. Diese lernen Basisgebärdensprache. Die Begründung für die Auszeichnung ist, dass gehörlose Menschen besonders oft Barrieren erleben, daher ist diese Initiative – die einzig artig ist – als besonders lobenswert zu sehen. Probleme werden abgebaut, Menschen die gehörlos sind haben Zugang in den Gesundheitsbereich.

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