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Nehammer übergibt ATLAS-Vorsitz an slowakischen Innenminister

Wiener Neustadt: Symbolische Übergabe des ATLAS-Vorsitzes

Dieser Artikel wurde vor 3 Jahren veröffentlicht.

Symbolische Übergabe des ATLAS-Vorsitzes / Foto: ©  BMI/Karl Schober
Foto: © BMI/Karl Schober

Übergabe an slowakischen Innenminister Roman Mikulec am 29. Juni 2021 in Wiener Neustadt.

“Der ATLAS-Verbund ist eine wichtige Kooperation von Polizei-Spezialeinheiten, um rasch und effizient Terrorismus und Schwerkriminalität bekämpfen zu können. Auch werden bei erhöhter Gefährdungslage ’Rapid-Response-Streifen‘ von den Spezialeinheiten wahrgenommen“, sagte Innenminister Karl Nehammer bei der symbolischen Übergabe des ATLAS-Vorsitzes an seinen slowakischen Amtskollegen Roman Mikulec am 29. Juni 2021 in Wiener Neustadt.

“Das ATLAS-Netzwerk wurde als Folge eines Terroranschlages gegründet – nach dem 11. September 2001. Seither haben europäische Spezialeinheiten ihre Kooperation ausgebaut und verstärkt. Dieser Weg auch unter österreichischem Vorsitz erfolgreich beschritten“, sagte Nehammer. Diese internationale Kooperation der Spezialeinheiten sei der Schlüssel bei der erfolgreichen Bekämpfung von Terror und Organisierter Kriminalität. “Dieser Terror-Gefahr begegnen wir mit beeindruckender Leistungsfähigkeit, Kraft und Expertise der 38 ATLAS Mitglieder“, sagte der Innenminister.

Vorsitz-Wechsel nach vier Jahren

Der Vorsitz im ATLAS-Verbund wechselt alle vier Jahre. Seit 1. Jänner 2017 wurde ATLAS von Bernhard Treibenreif, dem Direktor des EKO Cobra/DSE, geleitet. Ab 1. Juli 2021 übernimmt Stefan Hamran, Kommandant der slowakischen Spezialeinheit LYNX. “Ich möchte mich Direktor Treibenreif sowie den Kolleginnen und Kollegen des EKO Cobra für die hervorragende Vorsitzführung bedanken“, sagte Nehammer.

“Wie wichtig ein internationaler Verbund von polizeilichen Spezialeinheiten ist, haben unter anderem zwei Fälle gezeigt. Anlässlich des Amoklaufes 2016 in München unterstützte die österreichische Cobra die Münchner Polizei. Beim Terroranschlag am 2. November 2020 in Wien standen Spezialeinheiten aus Deutschland, Tschechien, Slowakei und Ungarn zur grenzüberschreitenden Unterstützung bereit, die nicht gebraucht worden sind“, sagte der Innenminister.

Gerade diese Terrorlage habe gezeigt, dass die Zusammenarbeit und Unterstützung bei Terror- und polizeilichen Großlagen besonders wichtig sei und noch weiter intensiviert werden müsse, ergänzte Nehammer. “Ich danke dem Direktor des EKO Cobra/DSE für die vierjährige Amtsführung im ATLAS-Verbund und wünsche dem Kommandanten von LYNX alles Gute für seine Amtszeit.“

ATLAS-Kooperation seit 2001

Die Kooperation “ATLAS“ wurde 2001 über Auftrag der Europäischen Kommission gegründet, sie besteht aus 38 Spezialeinheiten aller EU-Mitgliedsstaaten sowie aus Großbritannien, Island, Norwegen und der Schweiz. In gemeinsamen Ausbildungszentren werden taktische Modelle weiterentwickelt und Trainingsprogramme für alle 38 ATLAS-Einheiten angeboten, beispielsweise “Medic“ in Budapest in Ungarn oder eine “Flugzeugausbildung“ in Livorno in Italien.

Gemeinsame Einsätze fanden unter anderem nach dem Schiffsunglück in Budapest im Mai 2019 mit elf Tauchexperten des EKO Cobra sowie mit der griechischen Spezialeinheit EKAM an der türkischen Grenze im Februar 2020 mit 13 EKO Cobra-Beamten statt. Im Mai 2021 fand bei der Festnahme schwer bewaffneter Verdächtiger in Belgien eine Unterstützung durch Beamte der GSG 9 (Deutschland), USP (Luxemburg) und DSI (Niederlande) statt.

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