Startseite Panorama Barrierefreiheit Landesklinikum bekommt Ansprechperson für gehörlose PatientInnen

Landesklinikum bekommt Ansprechperson für gehörlose PatientInnen

Projekt für Gehörlose am Landesklinikum Wiener Neustadt

Dieser Artikel wurde vor 3 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 2 Jahren)

DGKP Sarah Kaspar / Foto: LK Wiener Neustadt
DGKP Sarah Kaspar, Gehörlosenansprechperson im Landesklinikum Wiener NeustadtFoto: LK Wiener Neustadt

Das Landesklinikum implementiert als erstes Niederösterreichisches Klinikum eine Ansprechperson für gehörlose Patientinnen und Patienten.

„Wir freuen uns sehr, mit einem absoluten Vorzeigeprojekt in der Thermenregion an die Öffentlichkeit gehen zu dürfen!“, sagt der Geschäftsführer der Gesundheit Thermenregion GmbH, Mag. (FH) Ludwig Gold. „Ab sofort steht unseren gehörlosen Patientinnen und Patienten, deren Angehörigen, aber auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Landesklinikum Wr. Neustadt die Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin (DGKP) Sarah Kaspar als Ansprechperson für Fachfragen und zur Unterstützung zur Seite.“

Ansprechperson für PatientInnen und MitarbeiterInnen

Kaspar ist die neue Anlaufstelle im Wiener Neustädter Klinikum und bietet nicht nur Kommunikationsunterstützung in Gebärdensprache, sondern beantwortet Fragen zum Thema Gehörlosigkeit und Gebärdensprache, unterstützt bei Herausforderungen Gehörlose, deren Angehörige und Klinikumsmitarbeiter. Außerdem vermittelt sie das Handwerkszeug zur erleichterten Kommunikation mit hörbeeinträchtigten Menschen.

„Frau Kaspar ist eine Mitarbeiterin aus dem Pflegebereich, die mit ihrem unermüdlichen persönlichen Einsatz für die Implementierung einer Gehörlosenansprechperson und eine projektierte Aufbereitung der Thematik im Klinikum besonders positiv aufgefallen ist!“, freut sich Pflegedirektorin Dipl. KH-BW Christa Grosz, MBA, MBA. „Mit dem Projekt Auf Augenhöhe trägt sie nicht nur zur Barrierefreiheit im Klinikum, sondern vor allem auch zur Patientensicherheit wie auch zur Entlastung unseres Personals bei“, so Grosz weiter.

Maskenpflicht als besondere Hürde

Gehörlose Patientinnen und Patienten stehen im Klinikum vor großen Hürden, die Hörenden oft nicht bewusst sind. Befunde und Anamnesen müssen vollständig erhoben, Aufklärungen beispielsweise vor Eingriffen verstanden oder auch Medikationen verständlich kommuniziert werden. „Besonders in Zeiten der Pandemie, in der eine Masken-Tragepflicht im Klinikum herrscht, ist Lippen lesen unmöglich!“, erklär Kaspar. „Das stellt Patientinnen und Patienten, oft aber auch meine Kolleginnen und Kollegen, vor fast unlösbare Probleme. Durch meinen Einsatz als Gehörlosenansprechperson werden wir das Landesklinikum Wiener Neustadt Schritt für Schritt barrierefrei machen“, freut sie sich auf die Herausforderung.

Ein Gebärdensprachekurs für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Videos für gehörlose Patentinnen und Patienten und alles in enger Zusammenarbeit mit Gehörlosen-Vereinen sollen sukzessive dafür sorgen, dass sich Gehörlose problemlos im Klinikum zurechtfinden.

„Mit der Implementierung einer Ansprechperson für Gehörlose zeigt sich einmal mehr, dass wir in Niederösterreich Spitzenmedizin für alle Patientinnen und Patienten anbieten. Ich gratuliere und bedanke mich für das große Engagement!“, sagt LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf.

Welche Aufgaben übernimmt die Gehörlosenansprechperson?

Auszug aus den Einsatzbereichen der Gehörlosenansprechperson:

  • Planung eines Aufenthaltes / Eingriffes
  • Aufnahme (Ambulanz, Station)
  • Visiten begleiten
  • Aufklärungsgespräche (Eingriffe, Anästhesie, Medikation, Diabetesschulung, …)
  • Folgeuntersuchungen/ -behandlungen (Ambulanzen, Physiotherapie, …)
  • Entlassung (Station, Entlassungsmanagement) u.v.m.
Cookie Consent mit Real Cookie Banner