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Corona verursacht Mehrbelastungen von rund 20 Mio Euro

Wiener Neustadt: “Wir müssen den Gürtel also wieder enger schnallen.“

Dieser Artikel wurde vor 3 Jahren veröffentlicht.

Der Gemeinderat der Stadt Wiener Neustadt hielt am 21. Dezember seine diesjährige Budget-Sitzung ab.

Gemeinderat beschließt Budget 2021 mit großer Mehrheit

Dabei wurden sowohl der Nachtragsvoranschlag für das Finanzjahr 2020, der Voranschlag für 2021, als auch die mittelfristige Finanzplanung bis ins Jahr 2025 mit großer Mehrheit beschlossen. Die finanzielle Situation wird auch in Wiener Neustadt massiv von der Corona-Pandemie beeinflusst. So gibt es 2020 negative Beeinflussungen von rund 11 Millionen. Im nächsten Jahr sind es aus jetziger Sicht immerhin noch 9.

Schneeberger: “gemeinsamer Kraftakt notwendig“

Bürgermeister Klaus Schneeberger zum Budget: „Wir haben in den Jahren 2015 bis 2019 mit dem größten kommunalen Konsolidierungspaket der Zweiten Republik etwas geschafft, das uns kaum jemand in der Form zugetraut hätte. Das konnte nur in einer einzigartigen gemeinsamen Kraftanstrengung und mit unglaublichem Zusammenhalt gelingen. Durch diese erfolgreiche Budgetsanierung sind wir in die Corona-Krise von einer sehr soliden und tragfähigen Basis aus gestartet. Nun ist abermals ein derartiger gemeinsamer Kraftakt notwendig, um die Auswirkungen der Pandemie auf unser Budget abzufedern und die Stadtfinanzen für die kommenden Jahre abermals zu konsolidieren. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass uns das gemeinsam wieder gelingen wird, weil in dieser Stadt dieser ganz besondere ‚Wiener Neustadt-Geist‘ zu spüren ist, der uns schon durch so viele schwierige Zeiten gebracht hat! Abschließend bedanke ich mich beim Bund und dem Land NÖ, die seit Jahren unverzichtbare Partner der Stadt sind und ohne deren Unterstützung unsere Budget-Sanierung in der Form auch nicht möglich gewesen wäre.“

Schwierige Situation für Städte und Gemeinden

Erster Vizebürgermeister Finanzstadtrat Christian Stocker, Zweiter Vizebürgermeister Rainer Spenger und Bürgermeister-Stellvertreter Michael Schnedlitz als Repräsentanten der bunten Stadtregierung: „Wir stehen, bedingt durch die Corona-Pandemie, vor völlig veränderten Rahmenbedingungen, was die Budgets 2020 bis 2025 betrifft. Einerseits kann man schon von einer finanziellen Katastrophe auch für die Städte und Gemeinden sprechen. Die Gestaltungsspielräume, die wir uns geschaffen haben, gehen de facto Richtung ‚Null‘, und wir müssen rasch darauf reagieren, dass wir unseren Haushalt so ausrichten, dass diese Einschnitte nicht zu einem dauerhaften Problem werden. Wir müssen den Gürtel also wieder enger schnallen. Andererseits war noch nie so klar ersichtlich, wie wichtig es war, den Haushalt der Stadt seit 2015 zu konsolidieren und auf ein solides Fundament zu stellen. Nur dadurch ist es uns möglich, die Krise zum Teil auch selbst bewältigen zu können und trotz allem wichtige Investitionen für Zukunftsprojekte der Stadt zu tätigen. Ohne die Auswirkungen der Pandemie wäre das Budget 2020 wieder eine Punktlandung exakt nach der Prognose geworden. Darauf können wir schon stolz sein.“

Insgesamt ergibt sich im Jahr 2020 eine Summe von rd. EUR -11.000.000,- die direkt oder indirekt durch die Corona-Pandemie das Stadtbudget negativ beeinflusst.

Das kommende Jahr

Vorweg: 2021 kann durchaus als zweites Corona-Jahr in finanzieller Hinsicht bezeichnet werden. Auch wenn die Hoffnung darin liegt, dass die Pandemie im Jahr 2021 aus gesundheitlicher Sicht unter Kontrolle gebracht wird, so werden die finanziellen Auswirkungen im Jahr 2021 noch ganz massiv zu spüren sein. Im Vergleich zur den Plandaten 2021 aus der letztjährigen Finanzplanung geht die Stadt Wiener Neustadt von nachstehenden wesentlichen Einbußen aus:

  • Ertragsanteile an den Bundessteuern und -abgaben EUR – 6.658.000,-
  • Kommunalsteuer EUR – 1.412.000,-
  • Einnahmen aus der Kurzparkzonenabgabe EUR – 225.000,-
  • Lustbarkeitsabgabe EUR – 60.000,-
  • „Aqua Nova“-Eintrittsgelder EUR – 500.000,-
  • Zusätzliche Ausgaben für Wirtschaftsförderungen EUR – 100.000,-

Somit muss alleine bei diesen Positionen mit Verschlechterungen von rd. EUR 9.000.000,- zur bisherigen Planung für das Jahr 2021 ausgegangen werden. Die budgetären Rahmenbedingungen für 2021 haben sich daher coronabedingt dramatisch verändert.

Der Nachtragsvoranschlag 2020 wurde mit 36 Stimmen (4 Enthaltungen), das Budget 2021 und die mittelfristige Finanzplanung ebenfalls mit 36 Stimmen (4 Gegenstimmen) beschlossen.

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