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Spenger: Migrationshintergrund nicht schuld an niedriger Testbeteiligung

Wiener Neustadt: SPÖ-Vizebürgermeister Spenger kontert Schneebergers Aussage in “Niederösterreich heute“

Dieser Artikel wurde vor 3 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 3 Jahren)

Corona Maßnahmen / Foto: freepik
(Symbolbild)Foto: freepik

In “Niederösterreich heute“ erklärte Bürgermeister Schneeberger die geringe Beteiligung an den Massentests in Wiener Neustadt mit dem Migrationsanteil in der Stadt.

Auf die niedrige Beteiligung angesprochen, sagte Schneeberger am Sonntag gegenüber dem ORF: „Das ist nicht gut so, aber ich führe das auf die Zusammensetzung in der Stadt zurück. Wir haben einen riesengroßen Migrationsanteil und leider sind die Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund spärlich da, sich entsprechend testen zu lassen.“

„Die Beteiligung an den COVID-Tests in Wiener Neustadt (Anm.: 6.300 Personen Stand gestern am Abend) ist wenig zufriedenstellend. Da bin ich mit dem Herrn Bürgermeister einer Meinung“. Das stellt Wiener Neustadts SPÖ-Vizebürgermeister Rainer Spenger fest. „In der Analyse des ‚Warum’ unterscheiden wir uns aber diametral“, so Spenger.

Spenger nennt 5 Gründe

Aus der Sicht von Vizebürgermeister Spenger hat das magere Ergebnis fünf Gründe:

  1. Wenig Vertrauen der Bevölkerung in die doch nicht zu 100% sicheren Antigen-Tests.
  2. Die Angst, wenige Tage vor Weihnachten einen positiven Befund zu haben und damit die ganze Familie in Quarantäne zu schicken.
  3. Die immer wieder artikulierte Hoffnung, dass sich 70-80% zu den Tests gehen, hat nur enttäuscht werden können. Erwartungen sind Fallen.
  4.  Eine rapide steigende Corona-Müdigkeit der Menschen.
  5.  Die Tatsache, dass immer weniger Personen die Maßnahmen der Bundesregierung mittragen.

Der Vizebürgermeister weiters: „Wenn bis dato fast 41.000 Personen nicht zu den Tests hingegangen sind, dann hat das ganz andere Gründe als den Migrationshintergrund von Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Nicht zuletzt ist dafür ein schweres Versagen der Bundesregierung im Krisenmanagement verantwortlich. Ich danke jedenfalls allen, die an der Vorbereitung und Umsetzung der Massentests in Wiener Neustadt mitgearbeitet und ihre kostbare Zeit für die Allgemeinheit geopfert haben.“

Kocevar findet scharfe Worte

Als „skandalös“ beschreibt der Landesgeschäftsführer der SPÖ NÖ, Wolfgang Kocevar, Schneebergers Aussage. „Eine letztklassige und peinliche Aussage des ÖVP-Bürgermeisters, welche lediglich darauf abzielt, die Gesellschaft zu spalten, um von den eigenen Versäumnissen von Bundeskanzler Kurz und seiner Chaos-Truppe in der Regierung abzulenken!“, so Kocevar.

Denn die Tatsache, dass die Massentestungen in Niederösterreich so reibungslos über die Bühne gegangen sind, ist einzig und allein ein Verdienst der Gemeinden, wie Kocevar betont: „Sie haben nach der – wie so oft – überfallsartigen Ankündigung der ÖVP die Organisation und die Durchführung der Massentests förmlich aus dem Boden gestampft! Im Namen der Sozialdemokratie möchte ich mich bei allen BürgermeisterInnen und freiwilligen Helferinnen und Helfern für deren Engagement bedanken! Was wir nun endlich brauchen, ist ein konkretes Vorhaben, wie wir mit einem möglichst hohen Maß an Sicherheit über die Feiertage und darauffolgenden Wochen kommen. Aber wie so oft fehlt bei der Volkspartei jeglicher Plan – Ziel dieser Partei ist es scheinbar, für Chaos, Hetze und Spaltung in unserem Land zu sorgen und die Menschen gegeneinander auszuspielen! Die Regierung ist längst nicht mehr tragbar und allem Anschein nach bemühen sich nun auch hochrangige ÖVP-Politiker in Niederösterreich um diesen Titel!“, heißt es in einer Aussendung.

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