Startseite Politik Coronavirus Appell an Mikl-Leitner: „Lassen Sie die Sportvereine in NÖ nicht sterben“

Appell an Mikl-Leitner: „Lassen Sie die Sportvereine in NÖ nicht sterben”

SPÖ NÖ kämpft gegen neue Corona-Verordnung

Dieser Artikel wurde vor 3 Jahren veröffentlicht.

Geisterspiel / Foto: Manfred Richter / Pixabay
Geisterspiele: leere Zuschauerreihen auf Sportplätzen (Symbolbild)Foto: Manfred Richter / Pixabay

SC Wiener Neustadt hat einen Einnahmenentfall von bis zu 15.000 Euro pro Geisterspiel in der Regionalliga und etwa 1.000 Euro bei den Amateuren in der Gebietsliga.

Sportvereine “vor dem unmittelbaren Aus“

Die SPÖ NÖ kämpft seit Verkündung der neuen Covid-Verordnungen (keine Zuschauer in orangen Regionen, Anm. d. Red.) im Hinblick auf Sportveranstaltungen in Niederösterreich gegen diese Entscheidung. LH Mikl-Leitner ist aufgefordert, ihre Entscheidung sofort zurückzunehmen, betonen der Bezirksvorsitzende der SPÖ Wiener Neustadt, Klubobmann LAbg. Reinhard Hundsmüller, Nationalrätin Petra Vorderwinkler, Wiener Neustadts Vizebürgermeister, Rainer Spenger, der selbst auch im Vorstand des SC Wiener Neustadt tätig ist und Horst Pammer, Präsident des ESV Haidbrunn-Wacker Wiener Neustadt: „Mit einer derartigen Verordnung stehen die Sportvereine in unserem Bundesland vor dem unmittelbaren Aus! Dass ihnen mit einer undurchdachten Verordnung die Möglichkeit genommen wird, Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Kantine zu lukrieren ist gleichbedeutend mit einem Todesstoß! Diese Verordnung muss von der Landeshauptfrau umgehend zurückgenommen werden – unsere Vereine in Niederösterreich haben entsprechende Konzepte ausgearbeitet, die ein sicheres Zusammenkommen beim Zuschauen eines Fußballspiels ermöglichen.“

Jedes Match bedeutet Einbußen

Rund 35.000 Euro hat der SC Wiener Neustadt pro Monat aufzuwenden, um die laufenden Kosten zu decken, berichtet Vizebürgermeister Rainer Spenger: „Durch die besagte Verordnung entgehen uns aufgrund eines Geisterspiels bis zu 15.000 Euro in der Regionalliga und etwa 1.000 Euro bei den Amateuren in der Gebietsliga! Hinzu kommen die vielen Jugendspiele, wo wir ebenfalls mit enormen Einbußen zu rechnen haben. Jedem einzelnen Verein in Niederösterreich geht es dabei in seinen Dimensionen haargenau so wie uns in Wiener Neustadt! Ohne die Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Kantine können wir über längere Zeit gesehen nicht überleben! Abgesehen von den finanziellen Auswirkungen dürfen auch die gesellschaftlichen nicht außer Acht gelassen werden! Unsere Vereine geben den Niederösterreicherinnen und Niederösterreich seit jeher Halt und Kraft und stehen stellvertretend für unser gesellschaftliches Zusammenleben! Dass man sie nun fallen und mit ihren Problemen alleine lässt, ist nicht zu akzeptieren!“

Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche

Horst Pammer macht darauf aufmerksam, dass die Verordnungen nicht nur den Erwachsenenfußball betreffen, sondern auch massive Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben: „Der ESV Haidbrunn-Wacker Wiener Neustadt ist mit rund 250 Kindern der größte Ausbildungsverein der Region! Die von LH Mikl-Leitner verkündete Verordnung trifft unsere Vereine in Niederösterreich hart und stellt uns vor eine kaum zu überwindende Hürde! Ich hoffe, dass die verantwortlichen Personen nicht erst dann zu denken beginnen, wenn die ersten Vereine zusperren müssen und die Kinder nicht mehr trainieren können. Im Übrigen schlagen rein für das Basisangebot zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebes etwa 5.500 Euro pro Monat zu Buche, bei gleichzeitigen Ausfällen durch große Sponsoren. Bei den Betriebskosten, Miete, etc., die vonseiten der Stadt vorgeschrieben werden gibt es jedoch keinerlei Unterstützung – diese werden von der Stadt in voller Höhe einbehalten. Wir brauchen eine sofortige Rücknahme dieser Verordnung und direkte Unterstützungen vom Land NÖ, um den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können.“

1.500 Euro pro (Geister-)Heimspiel

Klubobmann Hundsmüller berichtet, dass die SPÖ NÖ auf Landtagsebene alles Menschenmögliche unternimmt, um die Vereine zu unterstützen: „Bereits im Mai, während des Lockdowns, haben wir im Landtag einen Antrag gestellt, der das Ziel hatte, den Vereinen die Erstattung von 45% der nachgewiesenen, laufenden Kosten zu ersetzen. Hier sprechen wir bei einem Verein aus der 2. Klasse von über 2.000 Euro im Monat! Leider wurde unser Antrag von der ÖVP NÖ vom Tisch gewischt. Nun werden wir versuchen – sollte die Verordnung nicht sofort zurückgenommen werden – mit einem Landtags-Antrag den betroffenen Heimvereinen 1.500 Euro pro Geisterspiel zu erstatten, um den Einnahmenentfall zu kompensieren! Das ist das Mindeste, was die niederösterreichische Landespolitik zur Verfügung stellen muss. Das permanente Abschieben der Verantwortung auf den Bund muss ein Ende haben!“

Nationalratsabgeordnete Petra Vorderwinkler betont, dass es von der Bundes-SPÖ 100-prozentige Unterstützung für die SPÖ NÖ, bei der Umsetzung ihrer geplanten Initiativen gäbe: „Auf Bundesebene versucht die Sozialdemokratie alles, um die Vereine bestmöglich zu unterstützen! Wir haben bereits im Mai einen Entschließungsantrag ‚Rettungsschirm für den Sport‘ mit 100 Millionen Euro an Unterstützungen für Sportvereine von Seiten der SPÖ im Bundesrat eingebracht, der mehrheitlich angenommen und somit beschlossen wurde. Die müssen in einem weiteren Schritt nun unbürokratischer werden, damit die Vereine diese Förderungen auch rasch und unkompliziert abrufen können.“

“Außerdem hat die SPÖ einen Antrag auf Verlängerung des NPO-Unterstützungsfonds bis Ende 2021 gestellt. Trotz dieser Bundesgelder bedarf es jedoch auf jeden Fall auch von Seiten des Landes NÖ Unterstützungen für die Vereine!“, heißt es in einer Aussendung der SPÖ NÖ.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner