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Junge Linke: “Gewalt gegen Frauen ist hausgemacht”

Wiener Neustadt: Aktion der Jungen Linken gegen Gewalt an Frauen

Dieser Artikel wurde vor 4 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 3 Jahren)

Aktion der Jungen Linken / Foto: Junge Linke / Anna Hecher
Die Jungen Linken Wr. Neustadt machten am Montag auf den Tag gegen Gewalt an Frauen aufmerksam.Foto: Junge Linke / Anna Hecher

Am Montag, 25. November, war der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Auch in Wr. Neustadt fand eine Aktion statt, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen.

Infostand in der Innenstadt

Bei einem Infostand in der Herzog-Leopold-Straße haben die Jungen Linken das Gespräch mit Passanten gesucht und Flyer verteilt. Mit großen selbst gebastelten Häusern aus Karton brachten sie ihre Botschaft auf den Punkt: “Gewalt gegen Frauen ist hausgemacht: Acht von zehn Gewalttaten gegen Frauen werden in der Familie oder im nahen Umfeld begangen”, erläutert Sona Baghdasarian von den Jungen Linken Wr. Neustadt: “Wir treten dafür ein, dass alle Frauen angstfrei und selbstbestimmt leben können. Deshalb sind wir heute auf der Straße.

Jede fünfte Frau ist betroffen

In Österreich ist jede fünfte Frau von Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner betroffen. Im Jahr 2019 wurden in Österreich schon 18 Frauen ermordet. Mit der Istanbul-Konvention hat sich Österreich verpflichtet, ausreichend Plätze in Frauenhäusern bereitzustellen. Dort finden Frauen Schutz, die Gewalt erfahren. Derzeit fehlen österreichweit aber noch über 100 Plätze. Stefan Glaser, Aktivist der Jungen Linken und nebenberuflicher Mitarbeiter im Wr. Neustädter Frauenhaus sagt: “Es braucht mehr Geld für Frauenhäuser. Für jede Frau, die Zuhause Gewalt erfährt, muss es einen Zufluchtsort geben.” Um Gewalttaten schon frühzeitig vorzubeugen, fordern die Jungen Linken außerdem Sensibilisierungs-Workshops in Schulen und mehr Männerberatungsstellen.

Hilfe rund um die Uhr

Frauen, die von Gewalt betroffen sind, können rund um die Uhr kostenlos und anonym bei der österreichischen Frauenhelpline anrufen. Die Nummer ist 0800 222 555. Die Beraterinnen sind zur absoluten Vertraulichkeit verpflichtet. Um Gewalt an Frauen zu stoppen, ist wichtig, dass Familienmitglieder, Freunde und Arbeitskollegen aufmerksam sind. Anstatt wegzuschauen und zu schweigen, sollte im Zweifelsfall nachfragt und Hilfe angeboten werden. Mehr Informationen zur Frauenhelpline sind auf frauenhelpline.at und zu Frauenhäusern auf aoef.at zu finden.

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