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Aufforstungsprojekt im Föhrenwald bei Wiener Neustadt

Kooperation mit der Universität für Bodenkultur

Dieser Artikel wurde vor 4 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 4 Jahren)

Aufforstungsprojekt im Föhrenwald / Foto: Stadt Wiener Neustadt/Pürer
Die wnsks-Geschäftsführer Franz Berger und Peter Eckhart, LAbg. Stadtrat Franz Dinhobl, Bundesministerin Maria Patek, Bürgermeister Klaus Schneeberger und Prof. Raphael Klumpp (BOKU).Foto: Stadt Wiener Neustadt/Pürer

Seit Längerem kämpft der im Steinfeld beheimatete Föhrenwald mit den Auswirkungen des Klimawandels.

Das geringe Wasserspeichervermögen des Bodens, wenig Niederschlag, die immer heißer und trockener werdenden Sommer, Kiefer- und Eschentriebsterben, Borkenkäferbefall etc. setzen der Vegetation stark zu. Die Schwarzkiefer, die diese Region seit Jahrhunderten prägt, leidet darunter besonders stark. Das hat dazu geführt, dass momentan mehr Bäume entnommen werden müssen als es der langfristige Bewirtschaftungsplan vorsieht.

Versuchspflanzungen im Föhrenwald

Auf die Herausforderungen des Klimawandels wird nun insofern reagiert, dass in Zusammenarbeit mit dem Institut für Waldbau der Universität für Bodenkultur (BOKU) derzeit ein Aufforstungsprojekt mit Versuchspflanzungen stattfindet. Das Projekt soll „klimafitte“ Schwarzkiefern und andere Baumarten für waldbauliche Alternativen hervorbringen.

31 verschiedene Schwarzkiefern-Herkünfte aus ganz Europa werden hierfür auf Waldflächen der Forste der WNSKS GmbH eingesetzt. Als Randbepflanzung werden einheimische Laubhölzer wie Elsbeere, Speierling, Zürgelbaum und Vogelbeere, aber auch Exoten wie die amerikanische Gleditschie und Hickory auf Wüchsigkeit im Steinfeld und Verhalten gegenüber der Klimaveränderung untersucht.

In Summe werden über 3.000 Stück Forstware auf ca. 3,7 ha Waldfläche ausgesetzt, deren Wuchserfolg seitens der BOKU über einen Zeitraum von 20-30 Jahren wissenschaftlich begleitet wird und die von den Forstbetrieben der WNSKS GmbH laufend gepflegt werden. Die Erkenntnisse darüber sollen dem Erhalt und der Verbesserung der Waldwirkung (Schutz, Wohlfahrt, Erholung, Holz, Lebensraum und Artenvielfalt) dienen und den Fortbestand unseres Föhrenwaldes auch im Klimawandel, vor allem für zukünftige Generationen sichern.

Nachhaltigkeitsministerin sieht „ein großes Potenzial“

„Nachhaltig zu agieren bedeutet, langfristig zu denken. Aufforstungsprojekte wie dieses sind wichtige Meilensteine für eine verantwortungsvolle Klimaschutzpolitik. Wir müssen heute die Weichen stellen, um den nächsten Generationen beste Rahmenbedingungen zu hinterlassen“, so Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek, die in den Versuchspflanzungen „ein großes Potenzial“ für die Weiterentwicklung des Forstbereichs sieht. „Gerade das letzte Jahr hat gezeigt, welche Auswirkungen der Klimawandel auf unsere Waldbestände hat. Trockenheit, Borkenkäferbefall und Stürme haben im Jahr 2018 für eine Schadholzmenge von rund 10 Millionen Erntefestmetern geführt, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von rund 50 Prozent bedeutet. Österreichs Wälder sind ein Naturschatz und absolut unverzichtbar, wenn es um Klimaschutz geht. Wir müssen alles daran setzen, unsere Wälder klimafit zu machen“, erklärt Patek.

Leitfaden für Schwarzkiefernbestände

Weiters wurde ein Leitfaden seitens der Leader Region NÖ Süd erstellt, welcher waldbauliche Empfehlungen für die Behandlung der Schwarzkiefernbestände im Industrieviertel beinhaltet. Dieser Leitfaden wurde am 30.10.2019 präsentiert und beinhaltet sowohl konkrete waldbauliche Maßnahmen wie auch begleitende Informationen an die Waldbesitzer, denn nachdem ein Großteil des Waldes im Bezirk Wiener Neustadt und Neunkirchen in Privatbesitz ist, ist es notwendig, auch diese Waldbesitzer entsprechend zu informieren.

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