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Klimaschutz und Verkehr – kommt die Trendwende?

Wiener Neustadt: Aufbruchsstimmung in der Stadtentwicklung

Dieser Artikel wurde vor 5 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 5 Jahren)

Am 7. November 2018 fand in der Arena Nova der 2. Stadtdialog zur Stadtentwicklung mit zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung statt. Dabei wurden die bisherigen Ergebnisse präsentiert, diskutiert und verdichtet.

Am 7. November 2018 fand in der Arena Nova der 2. Stadtdialog zur Stadtentwicklung mit zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung statt. Dabei wurden die bisherigen Ergebnisse präsentiert, diskutiert und verdichtet.

Zufriedene und zuversichtliche Gesichter – wohin man auch blickte. Bei der Präsentation der Grundsätze und Schwerpunkte des Stadtentwicklungsplans STEP 2030 war eine Aufbruchstimmung spürbar. Kommt es zur Trendwende in Wiener Neustadt?

Präsentation Themen Stadtentwicklung 2030 Wr. Neustadt
PDF herunterladen (3 MB) Quelle: Knollconsult

Abschied von den 80er Jahren

Von der bisherigen, auf das Auto konzentrierten, Stadtentwicklung “Marke 80er-Jahre” – wie es Stadtplaner Thomas Knoll formulierte – wird Abschied genommen. “Mit dieser Kurskorrektur werden die BewohnerInnen, die Lebensqualität in unserer Stadt und weniger Ressourcenverbrauch in den Mittelpunkt gerückt. Die Stadtregierung greift damit die Wünsche der BürgerInnen und Empfehlungen der Fachleute auf. Im Mobilitätsbereich heißt das nichts anderes als eine Verkehrswende. Das Fahrrad spielt, wie es auch der zuständige Baustadtrat Franz Dinhobl deutlich formuliert hat, dabei eine zentrale Rolle”, so Hannes Höller von der Radlobby Wiener Neustadt.

Stadtentwicklung und Klimaschutz

Auch Friederike Zauner vom Klimabündnis-Arbeitskreis Wiener Neustadt zeigt sich positiv gestimmt: “Es freut uns, dass jetzt erstmals Klimaschutz und Klimawandelanpassung oberste Priorität in der Stadtentwicklung bekommen. Die ExpertInnen der Beratungsagentur Knollconsult haben sehr gute Arbeit geleistet. Die beim zweiten Stadtdialog präsentierten Grundsätze, Schwerpunkte und Maßnahmen gehen in die richtige Richtung. Die Stadtregierung hat dies zudem im Lenkungsausschuss mitgetragen. Wir gehen also davon aus, dass es dabei auch bleibt und die dringend notwendige Boden-, Energie- und Verkehrswende jetzt auch bei uns tatsächlich in Angriff genommen wird”.

Messbare Ziele fehlen

Beide Plattformen (Radlobby und KB-Arbeitskreis) kritisieren jedoch das Fehlen von messbaren Zielen. Höller: “Wenn man sich auf eine Reise begibt, muss man auch wissen, wohin es gehen soll. Die Neustädter Verkehrswende braucht ein messbares Ziel. Wie soll sich der Modal-Split, dh der Anteil der Wege der NeustädterInnen pro Verkehrsart, verändern?”

“Was noch fehlt, sind verbindliche und messbare Ziele für die CO2-Emissionen, den Gesamtenergieverbrauch, den Anteil der erneuerbaren Energieträger oder die Erhöhung der Energieeffizienz.”, so Friederike Zauner.

Skepsis an Umsetzung durch Politik

Es zeigt sich aber auch Zweifel, ob die präsentierten Grundsätze und Schwerpunkte schlussendlich genau so im Gemeinderat beschlossen werden. Die Skepsis ist groß, wie schon bei vielen Wortmeldungen im Rahmen des Stadtdialoges deutlich wurde. Höller: “Lippenbekenntnisse gab es schon viele. Wir erwarten von der Stadtpolitik, dass sie den eindeutigen Wunsch der Bevölkerung sowie die Empfehlung der ExpertInnen jetzt auch tatsächlich umsetzt.”

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