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Wiener Neustadt: Frontale Filmfestival startet am 15. November

Neuer Schauplatz Stadttheater Wiener Neustadt – Eröffnung mit „Licht“ von Barbara Albert

Dieser Artikel wurde vor 7 Jahren veröffentlicht.

Präsentation Frontale Filmfestival / Foto: Claudia Prieler
Festivaldirektor Christoph Dostal, Schauspielerin Katharina Stemberger, Wiener Neustädter Ehrenbürger und Schauspieler Karl Merkatz und Bürgermeister Mag. Klaus SchneebergerFoto: Claudia Prieler

Vom 15. bis zum 19. November findet in Wiener Neustadt die diesjährige Frontale statt. Es ist bereits die siebte Auflage des Internationalen Filmfestivals im Süden Niederösterreichs. Doch die Frontale 2017 hat viel von einem Neubeginn.

Das Festival vergrößert seine Zuschauer-Kapazität und bekommt einen neuen und zugleich alten Schauplatz mit großer Filmtradition. Von der Event-Location SUB übersiedelt die Frontale ins Stadttheater Wiener Neustadt, das erstmals seit 18 Jahren wieder als Kino genutzt wird.

Das ehemalige „Theaterkino“

Das Stadttheater Wiener Neustadt, 1794 eröffnet, wurde im 20. Jahrhundert bis 1999 regelmäßig als „Theaterkino“ verwendet. „Ich hatte als Jugendlicher im damaligen Theaterkino mein erstes Kino-Erlebnis“, sagt Christoph Dostal, der neue Direktor der Frontale und des Stadttheaters. „Das war wegweisend für mich. Umso mehr freue ich mich, dass es uns gelungen ist, den Film zurück ins Stadttheater zu holen und die alte Kinoleinwand von damals mit einem neuen Projektor zum Flimmern zu bringen. Damit auch die nächsten Generationen in diesem besonderen Ambiente – während des Festivals bereichert durch Publikumsgespräche – prägende Filmerlebnisse haben können.“

Modernste, digitale Kinotechnik

Die Kinotechnik wurde grundlegend modernisiert. Das Stadttheater verfügt nun über einen DCP-Projektor, mit dem die Filme digital abgespielt werden. Der DCP-Projektor kostete 57.000,- Euro, davon steuerte 30.000,- Euro das Land Niederösterreich bei. Der Frontale-Eröffnungsfilm „Licht“ wird die erste digitale Filmvorführung im Stadttheater. Um den DCP-Projektor nach der Frontale ganzjährig zu nutzen, wird die neue Reihe „Film im Theater“ aufgebaut.

Doch nun steht erst einmal das Internationale Filmfestival im Mittelpunkt: die 7. Frontale lockt mit hochqualitativen Filmen aus unterschiedlichsten Genres, mit drei Kurzfilm-Wettbewerben sowie mit spannenden Gesprächen, zu denen renommierte Filmemacher und Schauspieler erwartet werden. Spezial-Events und die breite Beteiligung der Schulen aus dem Raum Wiener Neustadt sind weitere Eckpfeiler im Programm.

Die neue Film-Ära im Stadttheater beginnt mit einem Film aus Österreich, der international Furore machte. Bei der Frontale-Eröffnungsgala am 15. November wird „Licht“ von Barbara Albrecht gezeigt. Das Künstlerdrama hatte im September Weltpremiere beim Festival Toronto und Europapremiere beim Festival San Sebastian.

Eine Heimat für den österreichischen Film

„Das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt verfolgen gemeinsam das Ziel, Wiener Neustadt als ein Zentrum des Films zu positionieren. Die Rückkehr des Films ins Stadttheater und die Weiterentwicklung der Frontale sind die Basis dafür. Gemeinsam kann es uns gelingen, dem österreichischen Film in Wiener Neustadt eine Heimat zu geben und gleichzeitig die Filmfestival-Achse Wien – Wiener Neustadt – Graz aufzuwerten. Mein Dank gilt unserem Ehrenbürger Karl Merkatz, der die Schirmherrschaft für die Frontale übernommen hat, allen Sponsoren sowie dem gesamten Team, das sich für unser Filmfestival engagiert“, so Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger.

Die Frontale hat ein Budget von 84.000,- Euro, davon 35.000,- Euro vom Land Niederösterreich und 19.000,- Euro von der Stadt Wiener Neustadt. Das restliche Budget wurde durch Sponsoren aufgestellt.

Die Filme der Frontale 2017

Im Programm sind an den fünf Festivaltagen wichtige aktuelle Produktionen aus österreichischer und deutscher Produktion, sowie auserlesene internationale Kurzfilme zu sehen.

  • „Licht“ von Barbara Albert (15. 11.): Künstlerdrama um eine blinde Pianistin, die im Wien des Rokoko als Wunderkind galt. Mit Maria Dragus, Devid Striesow und Lukas Miko.
  • „Siebzehn“ von Monja Art (16. & 17. 11.): Coming-of-Age-Drama über eine Gruppe von Teenagern aus der Umgebung von Wiener Neustadt. Mit Elisabeth Wabitsch, Vanessa Otzinger, Alexander Wychodil. Siegerfilm beim Festival Max Ophüls Preis 2017 in Saarbrücken.
  • „Die Migrantigen“ von Arman T. Riahi (17. 11.): Multi-Kulti-Komödie über zwei gebürtige Wiener, die für eine TV-Dokumentation so tun, als wären sie Migranten mit kleinkriminellem Touch. Mit Faris Rahoma, Aleksandar Petrovic, Doris Schretzmayer. Publikumspreis beim Nashville Film Festival,USA.
  • „Toni Erdmann“ von Maren Ade (18. 11.): Tragikomisches Vater-Tochter-Drama, das weltweit zum Erfolg wurde und demnächst ein US-Remake (mit Jack Nicholson und Kristen Wiig) bekommt. Mit Peter Simonischek, Sandra Hüller. Europäischer Filmpreis, Deutscher Filmpreis, Oscar-Nominierung.
  • „Fremde Tochter“ von Stephan Lacant (18. 11.): Multi-Kulti-Beziehungsdrama. Mit Elisa Schlott, Hassan Akkouch, Heike Makatsch. Österreich Premiere!
  • „Untitled“ von Monika Willi (18. 11.): Reise-Dokumentation, die von Monika Willi aus dem nachgelassenen Bildmaterial von Regisseur Michael Glawogger montiert wurde, der während der Dreharbeiten in Afrika verstarb. Sprecherin: Birgit Minichmayr. Weltpremiere bei der Berlinale 2017. Diagonale-Preis für Kameramann Wolfgang Thaler (beste Bildgestaltung).
  • „Die beste aller Welten“ von Adrian Goiginger (19. 11.): Kindheits-Drama über einen Siebenjährigen, dessen Mutter es trotz ihrer Drogenabhängigkeit schafft, ihm die beste aller Welten zu bereiten. Mit Verena Altenberger, Jeremy Miliker, Lukas Miko. Kompass-Perspektive-Preis der Berlinale 2017. Diagonale-Publikumspreis.

Bei diesen Filmen sind zusätzlich zu den Vorführungen Publikumsgespräche angesetzt, zu denen Regisseure (u.a. Monja Art, Arman T. Riahi und Adrian Goiginger) sowie Schauspieler (u.a. Peter Simonischek, Lukas Miko, Verena Altenberger und Birgit Minichmayr) erwartet werden.

6 Kurzfilmblöcke mit 20 Filmen

Einmal mehr widmet sich das Frontale Filmfestival besonders intensiv dem Kurzfilm-Sektor. Kurzfilme zählen in der Filmbranche als Visitenkarte aufstrebender Filmemacher. Oftmals sind sie die Eintrittskarte in die breite Welt der abendfüllenden Langspielfilme. Das Festival macht es sich zur Aufgabe, außergewöhnliche Kurzfilmproduktionen zu ehren und mit Auszeichnungen zu prämieren. In sechs Kurzfilmblöcken werden 20 nationale und internationale Kurzfilme gezeigt, die Titel wie „Wannabe“ (von Janis Lenz), „Bankomat“ (von Lukas Neukirchner), „A beautiful Day“ (von Phedon Papamichael), „Mathias“ (von Clara Stern) oder „Bier & Calippo“ (von Paul Ploberger) tragen. Diese Filme treten in den drei Wettbewerben der Frontale an.

Den Internationalen Kurzfilmpreis (dotiert mit 1.500 Euro) gibt es für den besten Kurzfilm des Festivals. Der Regionalfilmpreis NÖ (1.000 Euro) ehrt besondere Leistungen aus der Region Niederösterreich. Der Publikumspreis schließlich stellt den eigentlichen Härtetest des Festivals dar. Die Besucher bestimmen, welcher Film ausgezeichnet wird. Das kritische Publikum spendet hierfür über die gesamte Dauer des Festivals Geldbeträge, welche nach einem Votingverfahren dem Sieger ausgehändigt werden. Die Höhe des Geldbetrages summiert sich aus den gesammelten Publikumsspenden.

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