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Technopol Wiener Neustadt entwickelt für internationale Raumfahrt

Erfolgreiche Kooperationen mit Raumfahrt- und Technologieunternehmen

Dieser Artikel wurde vor 8 Jahren veröffentlicht.

Auch NASA und ESA setzen auf Technologie und Forschung aus dem Technopol Wiener Neustadt.

Niederösterreich hat sich erfolgreich als attraktiver und moderner Technologie- und Forschungsstandort positioniert. Einen ganz besonderen Fokus haben die Forscherinnen und Forscher am Technopol Wiener Neustadt: die Raumfahrt. Wirtschafts- und Technologielandesrätin Dr.in Petra Bohuslav präsentierte vergangene Woche im Rahmen einer Pressekonferenz einige Projekt-Highlights: „Der Technopol Wiener Neustadt ist zu einem international anerkannten Zentrum für die internationale Raumfahrt geworden. Unsere Forschungseinrichtungen kooperieren mit Institutionen wie der NASA, der European Space Agency und bei aktuellen Weltraummissionen ist Technologie aus Niederösterreich – zum Beispiel der RUAG Space Austria – mit dabei!“

Kooperationen mit NASA und ESA

Das Thema Raumfahrt ist am Technopol Wiener Neustadt auf vielen Ebenen präsent – der Bogen spannt sich dabei von der akademischen Ausbildung an der Fachhochschule über Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen bis hin zu Kooperationen mit den nationalen und internationalen Top-Akteuren wie der NASA oder der ESA und auch setzen Unternehmen wie die RUAG Holding AG, Airbus oder die Thales Group auf das Expertenwissen aus Wiener Neustadt.

„Gerade bei Hightech-Themen mit hohen Anforderungen an die Qualität und Zuverlässigkeit der Partner ist es wichtig, seitens des Landes geeignete Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen“, erläutert Wirtschaftsund Technologielandesrätin Dr.in Petra Bohuslav. „Wie die Erfolge beweisen, ist es uns am Technopol Wiener Neustadt gelungen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Kreativität fördern und langfristige Partnerschaften zwischen Forschung, Bildung und Wirtschaft ermöglichen. Damit können Synergien zwischen den Einrichtungen genutzt werden und die Unternehmen und Institutionen auf einer wirtschaftlich soliden Basis arbeiten.“

Studiengangsleiter fordert höchste Qualitätsstandards

Dr. Carsten Scharlemann, Leiter des Studiengangs „Aerospace Engineering“ an der Fachhochschule Wiener Neustadt, legt bei der akademischen Ausbildung einen Fokus auf aktuelle Projekte für Hightech-Unternehmen und fordert dabei höchste Qualitätsstandards: „Durch das enge Zusammenspiel der Forschung in der Forschungsgesellschaft der FH, der FOTEC, und der Ausbildung an der FH haben wir erreicht, dass wir bei aktuellen Raumfahrtmissionen als Technologielieferant eingebunden sind und den Absolventen in Zukunft spannende Jobs zur Verfügung stehen werden.“

Spannende Weltraum-Projekte

Ein Highlight im Rahmen der Ausbildung ist die geplante „Technopol-Rakete“. Studentinnen und Studenten der FH werden hier Raketen entwerfen und dabei auf Technologie der Forschungseinrichtungen aus dem TFZ – Technologie- und Forschungszentrum Wiener Neustadt setzen. In der Forschungstochter der FH Wiener Neustadt, der FOTEC, wird währenddessen der Frage nachgegangen, ob man mit Mond- bzw. Marsstaub einen 3D-Drucker betreiben kann. Ziel ist es, im Weltall Bauteile und spezifische Werkzeuge herstellen zu können und somit Gewicht beim Start einsparen zu können.

3D-Drucker für die Raumfahrt

Die European Space Agency, kurz ESA, setzt für spezifische Materialprüfungen auf die hohen Standards und Expertisen des im Technologie- und Forschungszentrum ansässigen Hightech-Unternehmens „Aerospace & Advanced Composites“. Geschäftsführer Dr. Norbert Gamsjäger konkretisiert: „Aktuelle Materialtests von Bauteilen für die Raumfahrt, welche mittels Additive Layer Manufacturing hergestellt wurden (umgangssprachlich 3D gedruckt), zeigen das hohe Potential dieser Technologie auf. Diese Technologie wird zunehmend für viele Branchen nutzbar, speziell metallbe- und verarbeitende Betriebe in Österreich können hier umfassend profitieren.“

„Raumfahrt made in Austria“

Ein Mann, dem „Raumfahrt made in Austria“ ganz besonders am Herzen liegt, ist RUAG Space Austria Geschäftsführer Dr. Max Kowatsch, der auch der Präsident des Vereins zur Förderung der Österreichischen Weltraumindustrie ist: „Durch den steigenden Personalbedarf im Bereich Raumfahrt gewinnt die Fachhochschule Wiener Neustadt enorm an Bedeutung. Der zunehmende Zeitdruck bei Entwicklungen steigert die Wichtigkeit von Kooperationen mit regional ansässigen Unternehmen wie FOTEC, AAC und AIT in Seibersdorf – hier findet die Industrie kompetente und zuverlässige Partner auf die wir langfristig setzen können, da Projekte oft 10 Jahre und länger dauern.“

Auch das Kompetenzzentrum für Elektrochemische Oberflächentechnologie, kurz CEST, ist im Bereich der Raumfahrt aktiv. So wurde zum Beispiel für die Astrium-Airbus Gruppe Design und Herstellung von KupferMetallbeschichtungen auf einem Kohlefaserverbundwerkstoff unter Einsatz neuer und umweltfreundlicher Vorbehandlungsmethoden entwickelt. Dadurch kann auf den Einsatz von krebserregenden Chromverbindungen vollständig verzichtet werden.

Erfolgreiche “Nebenprodukte”

Wenn für die Raumfahrt geforscht und entwickelt wird, gibt es immer wieder auch „hart erarbeitete Zufälle“, bei denen viele Unternehmen aus völlig anderen Bereichen von den Erfahrungen und Projekten der Expertinnen und Experten aus Wiener Neustadt profitieren. So wurden mit der Expertise im Bereich Weltraumantriebe Düsen für die Beheizung von mit Gas beheizten Blechen optimiert. Ergebnis ist eine deutliche Einsparung von Gas, somit Energie und Geld, für die Beheizung der Bleche.

Verantwortlich für die Umsetzung des niederösterreichischen Technopolprogramms ist seit dem Start im Jahr 2004 ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich. ecoplus Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki: „Diese beeindruckenden Entwicklungen und Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass wir mit unserer Arbeit für den Forschungsstandort Niederösterreich auf dem richtigen Weg sind. Dem ecoplus Team des Technopol Wiener Neustadt ist es augenscheinlich hervorragend gelungen ein Umfeld zu schaffen, in dem Forscherinnen und Forscher im wahrsten Sinn des Wortes „nach den Sternen greifen“ und so den Ruf Niederösterreichs als Hightech-Standort national und international auf- und ausbauen können!“

Lange Nacht der Forschung

Wissenswertes über den Weltraum erwartet die Besucherinnen und Besucher auch im Rahmen der Langen Nacht der Forschung am 22. April 2016 am Technopol Wiener Neustadt. Ab 17:00 Uhr werden hier bei 66 Stationen an drei Austellungsorten (TFZ – Technologie- und Forschungszentrum, FH und Diamond Aircraft in Zusammenarbeit mit dem Aviaticum) spannende Einblicke in die Welt der Wissenschaft und Forschung gegeben.

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