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Startup aus Wiener Neustadt spürt seltene Biomarker im Blut auf

Wiener Neustadt: NÖ Innovationspreis für Technologie für weltweit tätige Mediziner

Dieser Artikel wurde vor 7 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 7 Jahren)

Fianostics entwickelt neuartige Messmethode für Biomarker im Blut. (Symbolbild)

Eine neuartige Messmethode für Biomarker im Blut, die bisher von herkömmlichen Messungen nicht erfasst werden konnten, hat das Startup Fianostics GmbH in Wiener Neustadt entwickelt.

„Wir haben mit einer Methode aus der Unterhaltungselektronik zur Blue Ray Disc Fertigung die Leuchtkraft der Nachweismethode (Fluoreszenz) dieser Biomarker erhöht, um sie messbar zu machen“, teilt Geschäftsführer Gerhard Hawa dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Diese neue Messmethode ist dem NÖ Innovationspreis eine Auszeichnung wert gewesen.

Grundtechnologie aus Blue Ray-Erzeugung

„Die Entwicklung fand in Kooperation mit Sony DADC BioSciences, seit Juli STRATEC Consumables, statt, denn die Grundtechnologie stammt aus der Blue Ray-Erzeugung“, erklärt Hawa. „Es werden Metallnanopartikel auf Plastik zum Einsatz gebracht, die dann jene Biomarker, die im Blut in sehr geringer Konzentration enthalten sind, leuchten lassen und mit der erhöhten Messempfindlichkeit erfasst werden können.“

Im Fokus: Krankheiten und Störungen

Kunden sind in der Forschung weltweit tätige Mediziner, die auf diesem Wege unterschiedliche Biomarker erfassen können, die auf gewissen Krankheiten und Störungen hindeuten. Wichtig ist es Hawa, dass mit seiner Erfindung keine neuen Messgeräte angeschafft werden müssen, sondern nur ein Set mit der Technologie und der entsprechenden chemischen Substanz für den jeweiligen Marker.

Derzeit liegt der Schwerpunkt auf Knochenstoffwechsel mit Osteoporose und Arthritis, der in den kommenden Jahren um neurodegenerative Erkrankungen, wie Alzheimer, Demenz und Parkinson, erweitert werden soll. Bis 2020 möchte Hawa zehn dieser Tests auf den Markt gebracht haben.

Laut Hawa wird der diesbezüglich weltweite Testmarkt auf 80 Millionen US-Dollar geschätzt. Fianostics möchte in den nächsten fünf Jahren zumindest ein Prozent dieses Marktes bedienen.

Vorteil durch NÖ Förderlandschaft

Für 2017 peilt Fianostics mit drei Mitarbeitern einen Umsatz von 50.000 Euro an. Die Exportquote soll sich dabei auf 60 Prozent belaufen. Beliefern will man Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, die USA und Asien. Dankbar ist Hawa „für die tolle Förderlandschaft in Österreich und speziell in Niederösterreich“, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, solche Produkte zu entwickeln.

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