Startseite Freizeit Lake Arena Reitsport: Hochspannung beim Championat of Wiener Neustadt 2017

Reitsport: Hochspannung beim Championat of Wiener Neustadt 2017

Lake Arena: Kathrin Müller überholte Wiener Neustädter Siegesgaranten Jörg Oppermann im Stechen

Dieser Artikel wurde vor 7 Jahren veröffentlicht.

Kathrin Müller / Foto: iSPORTPHOTO
Kathrin Müller mit ihrer „Cornetta 24“ Foto: iSPORTPHOTO

An Spannung kaum zu überbieten war das freitägige Championat of Wiener Neustadt: Im Stechen, für das sich 17 internationale Hochkaräter qualifizieren konnten, entfachte sich ein großartiger Schlagabtausch, der unter der Headline Nervenkrimi stand. Wie nicht anders erwartet jumpte Jörg Oppermann mit „Che Guevara 17“ zum Führungswechsel: In 44,07 Sekunden reihte er sich vor Landsmann Jens Christ (44,69 Sekunden) an die Spitze und es schien die Entscheidung gefallen sein. Doch als Schlussreiterin hatte sich eine von ihren jüngsten Erfolgen in Bratislava hochmotivierte Kathrin Müller mit ihrer „Cornetta 24“ einiges vorgenommen…

Mit nicht weniger als fünf Weltranglistenspringen rühmt sich das Programm des zweiten, mit 255.000,- Euro dotierten Equestrian Summer Circuit-Parts. Das erste wurde Freitagnachmittag bei fast tropischem Sommerwetter ausgetragen und stellte gleichzeitig das zweite Qualifikationsspringen für den sonntägigen Grand Prix of Wiener Neustadt dar, für den ja nur die besten 48 ReiterInnen ein Ticket lösen dürfen. Nach einem kräftezehrenden Umlauf, der mit den üblichen Raffinessen versehen war, konnten sich 17 TeilnehmerInnen den Sprung in die Entscheidung sichern. Darunter klingende Namen, die ein dramatisches Rennen versprechen sollten.

Jens Christ setzte Richtmarke

Für die erste große Richtmarke unter 45 Sekunden sorgte Jens Christ: Ihm ging mit „Al Pacino 62“ eine sehr flüssige Runde auf, die in 44,69 Sekunden sogar für eine Platzierung am Podium reichen. Nochmals schneller über den verkürzten Kurs galoppiert waren die insgeheimen Favoriten: Jörg Oppermann und „Che Guevara 17“, deren persönliche Erfolgsgeschichte allein hier in der Lake Arena imposant ist und sie als letztjährige Seriensieger gerne wieder nach Wiener Neustadt gekommen sind. Heuer gingen sie unter anderem schon in Donaueschingen-Immenhöfe, Balve und Oliva Nova als Gewinner vom Platz und die erwartete Speedrunde im Stechen blieb nicht aus: Als vorletztes Starterpaar überahmen sie in 44,07 Sekunden gekonnt die Führung und hatten den Triumph schon fast in der Tasche. Doch es kam nochmals anders…

Kathrin Müller kürt sich zum Champion

Als Schlussreiterin kam Kathrin Müller in die Bahn und hatte mit ihrer „Cornetta 24“ nochmals alles in der Hand. Die deutsche Stilistin, die vor wenigen Wochen beim Weltcupspringen in Bratislava mit ihrem zweiten Platz entzückte, lieferte eine Stechritt par excellence ab: Hochkonzentriert, mit sensationellem Rhythmus und eng gewählten Linien nahm das Duo, das heuer ja auch schon einen Triumph in der ersten Wertungsprüfung zur Deutschen Meisterschaft davontrug, die Entscheidung in Angriff und lag bis zuletzt auf Siegeskurs. Der weite, mit viel Jubel begleitete Sprung über den Schlussoxer sollte es nochmals bestätigen: Fehlerfreie 43,02 Sekunden und die große Eins schienen auf der Anzeigentafel auf – Kathrin Müller und „Cornetta 24“ kürten sich zum Siegerpaar im Championat of Wiener Neustadt, dem ersten von insgesamt zehn Summer Circuit-Weltranglistenspringen. Ein großartiger Erfolg, den sich die beiden wohl mehr als verdient haben. Für die beiden sollte es nach dem Triumph im Ostarichi Championat der siebenjährigen Youngstes 2013 und dem ersten Platz im letztjährigen Medium Tour Finale beim Winter Circuit übrigens die dritte Lake Arena-Siegerdecke sein.

In der Entscheidung hatten auch drei Österreicher ein Wörtchen mitzureden: Als beste von ihnen rangierte das heutige Geburtstagskind Valerie Wick mit ihrem „Gijon van den Hunsberg“ an zwölfter Stelle. Sie hatten leider einen Flüchtigkeitsfehler, der aber die Freude über die souveräne Nullrunde im Umlauf nicht schmälern sollte. Die nächste Big Tour-Platzierung war Markus Saurugg und seiner „Texas I“ sicher, die leider im Stechen ein wenig Pech hatten und zwei Abwürfe notieren mussten. Auf die Stechrunde hatte Franz Steinwandtner verzichtet und schonte „Orage D´Ete“ nach ihrem astreinen Auftritt im Grundparcours (17. Platz).

Lisa Oppermann holte Elite Tour II-Triumph

Gestern zweitplatziert und heute siegreich! Mit dieser Erfolgsbilanz durfte Lisa Oppermann nach den ersten beiden Teilbewerben der Elite Tour II wohl hochzufrieden Bilanz ziehen. Die 28-jährige Amazone, Ehefrau des deutschen Erfolgsreiters Jörg Oppermann, die zuletzt in Wiesbaden für Top-Ergebnisse en suite sorgte und sogar einen Sieg verbuchte, konnte sich wiederum voll auf ihre Rheinländerin „Ferralena“ verlassen: 61,51 Sekunden lauteten ihre starke Ansage, die ihr den verdienten Triumph bescherten.

Und weil die deutsche Truppe einmal mehr sensationell unterwegs war, konnte mit Katja Volz ein zweifacher Erfolg an der Spitze vermeldet werden: Im Sattel von „Lucca 63“, dem Lordanos-Wallach aus dem Oldenburger Zuchtgebiet, brauste sie in 62,10 Sekunden am zweiten Platz.

An dritter Stelle platzierte sich Charlotte Pichler, die sich – und das hatten wir ja gestern schon im Rahmen des Auftaktspringens der Small Tour – als beste rot-weiß-rote Reiterin auszeichnete. Heute setzte sie dabei auf den Cellestial-Nachkommen „Cliffon“, mit dem sie schnelle 64,78 Sekunden aufstellte.

Um sich eine Platzierung auf den vordersten Rängen zu sichern, musste man in diesem 1,20 Standardspringen schon flüssig unterwegs sein. Und das meisterten neben der Drittplatzierten noch zwei weitere österreichische Reiterinnen. Die eine kommt aus Oberösterreich, ist fleißig am Studieren in Salzburg und konnte beim ersten Part des Summer Circuits schon Lake Arena-Schleifen mit nach Hause nehmen: Birgit Mitter und ihr Chacco-Blue-Fuchs „Chacco´s Star“ bestachen mit einem coolen Nuller und holten in 67,18 Sekunden den neunten Rang. Die andere heißt Miriam Überbacher, reitet für die Steiermark und pilotierte den routinierten „Limes 13“ geschickt im Parcours: Astreine 68,13 Sekunden bedeuteten eine Prämierung am elften Platz.

Carsten Titsch triumphierte in der Small Tour

Einen beachtlichen Vorsprung – nicht weniger als fünf Sekunden – holte der frischgebackene Sieger Carsten Titsch in der zweiten Teilprüfung der Small Tour heraus: Bei blitzschnellen 57,93 Sekunden lag seine Bestmarke, die er gemeinsam mit „Sentimento“, einem flinken Sohn des Sprehe-Hengstes Stakkato Gold, aufstellte und die die restlichen Mitstreiter in Schach hielt.

Es war Katrin Pfingstl, die am Ende der Prüfung das zweitbeste Resultat aufs Parkett zauberte: Im Sattel ihrer bewährten Schimmelstute „Cuela“, die man durchwegs als fleißige Schleifensammlerin beschreiben darf, wurde die sympathische Amazone in 62,95 Sekunden mit dem Sprung on Top belohnt. Am Podium klassierte sich mit Stella Egger und „Candyman 114“ das nächste österreichische Teilnehmerpaar: Vor wenigen Wochen kürten sie sich in Linz zu den Oberösterreichischen Landesmeistern in der Juniorenklasse und flogen heute in 63,44 Sekunden am dritten Endrang.

Dahinter rangierte Markus Saurugg. Der Steirer wiederholte mit der Bundeschampionatssiegerin “Aphrodite by Etl”, eine Tochter des Alexander der Große, die Nullrunde von gestern und holte in 64,44 Sekunden Platz vier. Unter den Top-Ten rangierten des Weiteren Helmut Morbitzer mit „Obora´s Goodwill“ (66,89 Sekunden) und Sarah-Denise Fink mit „Lucky 1454“ (67,07 Sekunden). Gestern und heute fehlerfrei ins Ziel gesprungen waren Fiona Hönigschnabl und „Fairplay van de Schranshoeve“: In 67,47 Sekunden holten die beiden den zwölften Platz. Das eingespielte Duo Isabella Paier und “Avellino 2”, die sich ja heuer schon im Rahmen der Alpenspan Team Tour den Titel ´Bestes Österreichisches Pferd powered by Broadmoar´ sicherten, jumpten ebenfalls nach einer fehlerfreien Vorstellung in die Platzierungsränge und wurde an 15. Stelle prämiert. Die Freude war Nicole Jäger nach ihrer fehlerfreien Runde aufs Gesicht geschrieben, trumpfte ihr selbstausgebildeter „No Time R“ mit einem perfekten Darbietung auf (17. Rang). Dieses Resümee durften auch Johanna Sixt und Neuzugang „Culina 5“ ziehen. Nach der Premiere in Preding folgte nun der erste gemeinsame internationale Auftritt, der gleich mit einer Platzierung belohnt wurde (18. Rang). Ihnen folgten Sabiene Rath und “Calmira JW”. Die beiden nahmen ihren Lauf von der diesjährigen BLMM in St. Margarethen mit, wo sie ja mit einem Sieg und einem zweiten Platz die große Stütze der vergoldeten steirischen Oldie-Mannschaft waren.

Simon Widmann und Jörne Sprehe siegten in der Medium Tour

Der Triumphzug der deutschen Equipe beim Equestrian Summer Circuit hält an! Nachdem wir in Wiener Neustadt schon einen schwarz-rot-gelben Erfolg in der Elite Tour II, Small und Big Tour feiern konnten, sollte sich auch beim abschließenden Bewerb der Medium Tour nichts ändern: Mit Simon Widmann und Jörne Sprehe wurde auch im vierten und letzten freitägigen Springen die deutsche Hymne ertönen. Der 21-Jährige ging mit „Quiloma“, seiner Quasimodo Z-Tochter, bereits als siebenter Starter ins Rennen und zeigte in 60,05 Sekunden die absolute Bestmarke, die ihm in der ersten Abteilung der Mittleren Tour – aufgrund des großen Starterfeldes wurde wieder geteilt – den hochverdienten Sieg einbrachte. Erst am Ende der Prüfung stand mit einer überragenden Jörne Sprehe der Triumph in der zweiten Abteilung fest: Im Sattel ihres „Solero 79“, ein Nachkomme – wie „Stakki´s Jumper – des Stakkato Gold, setzte sie in 60,51 Sekunden ein sensationelles Statement. Da ja Samstagnachmittag das Finalspringen der Medium Tour angesetzt ist, verfolgte man natürlich gespannt die Leistungen unserer heimischen Athleten und da konnte Theresa Pachler im höchsten Maße imponieren. Sie glänzte ja schon im Eröffnungsspringen mit zwei astreinen Vorstellungen und wurde heute im Sattel von „Candina 4“ in 62,23 Sekunden Vierte. Mit der fehlerfreien Runde von 67,84 Sekunden zeichnete sich Alfred Stöger mit „Caranjo Z“ am siebenten Platz aus. Mit lediglich einem Strafpunkt ins Ziel jumpte Katrin Pfingstl, die mit „Wally“ Zwölfte wurde. Das Finale wird morgen um 17:00 Uhr starten.

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