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Reitsport: Björn Nagel brillierte in der Lake Arena

Astrid Kneifel auf Platz zwei

Dieser Artikel wurde vor 9 Jahren veröffentlicht.

Björn Nagel / Foto: © Sibil Slejko
Legte als erster Stechreiter eine Bestmarke hin, die keiner mehr toppen konnte: Björn Nagel holte den Triumph in der freitägigen Großen Tour.Foto: © Sibil Slejko

Lake Arena – Unter dem Motto Start-Ziel-Sieg fiel am Freitagabend die hochspannende Entscheidung der zweiten Qualifikationsprüfung für den Großen Preis, wo der Gejagte schlussendlich seinen ersten Rang verteidigen und an der Spitze triumphieren konnte: Im Sattel von „Cormina 4“, einer erst achtjährigen Holsteinerstute nach Cormint-Athlet Z, bewies Björn Nagel seine Klasse und flog in 44,37 Sekunden zum großartigen Erfolg in der Big Tour.

Er setzte sich im Stechen gegen seine neun Kontrahenten durch, die für einen nervenzerreißenden Ausgang sorgten und Nervenkrimi pur boten.

Zwei Österreicher zeichneten sich nämlich durch besonders großen Siegeswillen aus und hatten den Triumph schon zum Greifen nahe: Der eine war Christian Rhomberg, der mit „Sycebay“ in 41,47 Sekunden die Richtmarke des Deutschen geknackt hätte. Doch leider wurde ihm der letzte Sprung zum Verhängnis und ein Abwurf reihte ihn auf den sechsten Endrang zurück.

Astrid Kneifel fehlerfrei auf 2. Platz

Die andere war Astrid Kneifel, die sich ja schon mehrfach mit soliden und erfolgsprämierten Runden auszeichnen konnte und gemeinsam mit ihrem „Flipsi“ [Anm.: „Royal Des Bissons“] eine ernstzunehmende Gegnerin darstellte. Das eingespielte Duo ging ihre Runde sehr flüssig und effektiv an und lief mit den Anfeuerungsrufen des Publikums zur Höchstform auf. Das Kopf-an-Kopf rennen war vorprogrammiert. Sie lagen in etwa gleich und in Richtung Schlussoxer hielt man nur noch gespannt den Atem an. Die Stange blieb liegen und erst die Anzeigentafel verriet: Fehlerfreie 44,41 Sekunden bedeuteten zwar einen minimalen Rückstand von vier Hundertstel, am Ende aber auch den hervorragenden zweiten Platz.

Jürgen Stenfert mit „Cassandra“ auf Platz 3

Aufs Siegespodest sprang ebenso Jürgen Stenfert mit „Cassandra“, die eine makellose Vorstellung von 45,14 Sekunden ablieferte. Neben der zweitplatzierten Amazone und dem couragierten Vorarlberger schaffte auch Routinier Franz Josef Rainer den erhofften Sprung ins Stechen. In brillanter Manier zeigte er auf „Killagriff Cruise On Lou“ eine weitere fulminante Runde, die ihm hinter dem Holländer Rang vier bescherte. Wie immer überglücklich über die Leistungen ihres Erfolgshengstes war Nina Brand, die sich im Sattel von „Calme P“ eine Big Platzierung sicherte. Die beiden hatten einen Pechfehler im Umlauf, kamen jedoch aufgrund der schnellen Zeit auf Rang zwölf.

Start up in den Freitag – Youngsters machten den Anfang

Das diesjährige, über zwei Wochen andauernde October Festival ist voll im Gange und sorgte bei reger Teilnahme für erstklassigen Spitzensport auf CSI2*-Niveau. Neben den prestigeträchtigen Prüfungen der Small, Medium und Big Tour waren natürlich auch eigene Touren für die Jungpferde ausgeschrieben, die den Freitagvormittag optimal einläuteten.

Nicht weniger als 34 Teilnehmerpaare konnten sich hier mit ihren makellosen Vorstellungen in die Liste der siegreichen StarterInnen eintragen lassen und somit auch ein Platzierung an der Spitze feiern. Bei den fünfjährigen Youngsters jumpte aus den heimischen Reihen nicht nur Magdalena Margreiter und Simon Johann Zuchi on Top – sie sattelten den Bandenburger „Cash 192“ beziehungsweise den in Österreich gezogenen Fuchs „Sandor von Pachern“ – sondern auch Bianca Babanitz, deren „Gusti CK“ sich mittlerweile schon als fixer Platzierungsgarant entpuppt und ein Spitzenergebnis nach dem anderen einheimst.

Im Anschluss trumpfte Benjamin Saurugg im Doppelpack auf: Der Neffe von Championatsreiter Markus Saurugg blieb nämlich sowohl mit der sechsjährigen „Brasilia“ als auch mit deren um ein Jahr älteren Vollbruder „Contador“ fehlerfrei. Darüber hinaus glänzte einmal mehr bei dieser Hallenserie Julia Bieler-Kohrock mit ihrem „Casimir 150“, der mit ungemeinem Potential ein wahrer Hingucker im Parcours ist.

Hundertstelkrimi zum Auftakt der Elite Tour

Knapper hätte sich der Ausgang der freitägigen Elite Tour nicht gestalten können, denn am Ende einer spannenden Prüfung waren die ersten zwei Platzierten lediglich ein Hundertstel getrennt. Die Polin Magdalena Kozielska konnte den 1,15 Meter hohen Auftaktparcours in 56,73 Sekunden überwinden und sicherte sich also den Triumph am Freitagnachmittag. Dahinter rangierte Safiyah König, die im Rahmen des October Festivals schon täglich eine vorderste Platzierung gebucht hat und mit „King Lordy“ in 56,74 Sekunden ins Ziel kam. Ungarn setzt sich mit Virág Szabo und der fehlerfreien Zeit von 57,76 Sekunden am dritten Rang durch. Rot-weiß-rote Prämierungen gab es auch für Marie Christine Sebesta, Jutta Ondracek-Ubl und Miriam Überbacher, die auf den Plätzen sechs, neun und zwölf landeten.

Ungarn dominierte weiterhin die Mittlere Tour

In der Medium Tour zeichnete sich schön langsam eine gewisse Überlegenheit der stark aufgestellten ungarischen Fraktion ab: Konnte Zoltán Czékus gestern schon für einen erfolgsgekrönten Auftakt sorgen, so ging es im heutigen zweiten Teilbewerb in dieser Tonart weiter. Im Sattel von „Apolló“, dem pfeilschnellen Nachkommen des Accarat-Justboy, war er nämlich schon wieder auf Siegeskurs und reihte sich in 60,03 Sekunden vor seinen Landsmännern Szabolcs Krucsó (64,11 Sekunden) und Balázs Horvárth (65,79 Sekunden) an der Spitze ein. Somit sollte die ungarische Dreifachführung vorerst mal besiegelt sein.

Doch dass sie am Ende des Rennens sogar viermal die Nase vorne hatten, durfte man Szabolcs Krucsó verdanken. Der 38-jährige Profi hatte mit „Chacco Boy“ noch ein heißes Eisen im Feuer und wollte es als vorletzter Starter nochmals genau wissen. Haarscharf war das Duo, das am vergangenen Wochenende bereits mit einem Sieg und einem zweiten Platz auftrumpfte, über den 1,35 Meter hohen Parcours unterwegs und wurde nach einem geglückten Ritt mit dem Sieg belohnt. Österreich mischte leider nicht auf den vordersten Rängen mit. Als bester heimischer Reiter klassierte sich Mario Bichler mit einem Abwurf und der drittschnellsten Zeit am 16. Platz.

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