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Schneeberger: Aufruf zur Entfernung türkischer Fahnen

Offener Brief von Bürgermeister Schneeberger hinsichtlich türkischer Fahnen im Stadtbild von Wiener Neustadt

Dieser Artikel wurde vor 8 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 8 Jahren)

Türkische Fahne in Wiener Neustadt / Foto: Magistrat
Türkische Beflaggung auf einem Wohnhaus in der Porsche Siedlung.Foto: Magistrat

In einem offenen Brief fordert Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger jene Personen, die türkische Fahnen auf Häusern oder Balkonen aufgrund der innenpolitischen Vorkommnisse in der Türkei gehisst haben auf, diese zu entfernen.

UPDATE: Schnedlitz lässt türkische Flaggen abmontieren

Aufruf an türkische Vereine und Wohnbaugenossenschaften

Der offene Brief wird direkt den türkischen Vereinen in der Stadt zugestellt, mit dem Ersuchen, sich von derartigen Aktivitäten zu distanzieren und die Mitglieder aufzufordern, diese zu unterlassen. Gleichzeitig wird der offene Brief den Wohnbaugenossenschaften zur Verfügung gestellt, um ihre Mieterinnen und Mieter zu ersuchen, die Beflaggung zu unterlassen.

Der offene Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Wiener Neustadt ist eine weltoffene, tolerante Stadt. Aufgrund des hohen Zuzugs von Migrantinnen und Migranten ist jedoch die Frage der Integration eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Damit Zusammenleben funktionieren kann, bedarf es des Zugehens der unterschiedlichen Kulturen, Religionen und Volksgruppen aufeinander. Dieser Dialog soll gegenseitiges Verständnis und Respekt erzielen, er darf aber nicht dazu führen, dass die in Wiener Neustadt jahrzehntelang gelebten Traditionen und Werte verloren gehen. Ganz im Gegenteil. Gerade in unsicheren Zeiten, ist es notwendig aus den Lehren der Vergangenheit die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten.

Dafür bedarf es zweier Grundvoraussetzungen: Einerseits die deutsche Sprache als Basis der Verständigung. Andererseits ein Bekenntnis zur Stadt Wiener Neustadt. Einer Stadt, die nach dem Zweiten Weltkrieg und der fast völligen Zerstörung von mutigen Frauen und Männern wieder aufgebaut wurde. Einer Stadt, die sich zu einem attraktiven Wohn-, Arbeits-, Bildungs-, Kultur-, Gesundheits-, Forschungs- und Wissenschaftsstandort entwickelt hat. Einer Stadt, die mutig die Herausforderungen anpackt, um Weiterentwicklung möglich zu machen.

Dieses Bekenntnis setzt voraus, dass die derzeitigen Entwicklungen in der Türkei nicht durch Symbole, wie türkische Fahnen auf Privathäusern, mitten in unsere Stadt gebracht werden. Ich fordere daher alle auf, die ihre Häuser bzw. Balkone mit türkischen Fahnen beflaggt haben, diese unverzüglich zu entfernen. In Wiener Neustadt geht es nicht um innenpolitische Fragen der Türkei, sondern darum, wie wir unsere Stadt wieder auf die Überholspur führen. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es das Bekenntnis zu Wiener Neustadt. Dieses Bekenntnis fordere ich von allen, die hier leben, ganz egal ob sie immer schon hier wohnen oder woher auch immer sie zugezogen sind, ein. Wer sich nicht zu Wiener Neustadt bekennt, hat in unserer Stadt auch keinen Platz. Genauso wie türkische Fahnen abseits von sportlichen Großereignissen.

Beste Grüße
Mag. Klaus Schneeberger
Bürgermeister

— Ende des offenen Briefes

Schnedlitz lässt türkische Flaggen abmontieren

In einer Presseaussendung des gleichen Tages (22. Juli 2016) verkündet Bürgermeister Stv StR Michael Schnedlitz sein Engagement, türkische Fahnen in der Stadt entfernen zu lassen.

Nachdem auch in Wiener Neustadt mehrere Erdogan Sympathisanten türkische Flaggen aus dem Fenster oder vom Balkon gehängt haben, reicht es dem freiheitlichen Wohnstadtrat Bürgermeister-Stv Michael Schnedlitz:“ Ich habe die Verwaltung beauftragt mit den Mietern in Kontakt zu treten, damit diese umgehend die türkischen Flaggen abnehmen. Der Großteil der Flaggen wurde entfernt. Andere reden – wir handeln.“, so der Wohnstadtrat in einer Presseaussendung.

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