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Schwerer gewerbsmäßiger Betrug im Bezirk Wiener Neustadt

Gestohlene Fahrzeug, Schulden und Verdacht auf Geldwäsche

Dieser Artikel wurde vor 8 Jahren veröffentlicht.

Gewerbsmäßiger Betrug / ©  ulrich grasberger / pixelio.de
Das Landeskriminalamt Niederösterreich ist zwei Verdächtigen aus dem Bezirk Wiener Neustadt auf die Schliche gekommen.© ulrich grasberger / pixelio.de

Das Landeskriminalamt Niederösterreich nahm einen 37-jährigen russischen Staatsbürger wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges fest. Er hatte bei einem 56-jährigen Geschäftsführer eines Autohauses im Bezirk Wiener Neustadt Verbindlichkeiten (Nichtbezahlung von Service- und Reparaturrechnungen sowie private finanzielle Zuwendungen) in der Höhe von ca 300.000 Euro, weshalb er gestohlene Fahrzeuge aus der Slowakei zum Autohaus brachte und dort als Pfand abstellte.

Weitere 134.000 Euro “geborgt”

Außerdem täuschte der 37-jährige Beschuldigte dem Geschäftsführer vor, selbst von einem Geschäftspartner noch 500.000 Euro zu bekommen. Mit dem Versprechen, seine Schulden zurück zu zahlen, gelang es dem russischen Staatsbürger, dem Autohaus-Chef für angebliche Notarkosten, Rechtsanwaltskosten, zur Bezahlung von angeblichen Grundstückshypotheken usw. zur Übergabe von insgesamt 134.000 Euro zu bewegen.

Bank meldet Geldwäscheverdacht

Auf Grund einer Geldwäscheverdachtsmeldung des Geldinstitutes wurde bekannt, dass der Geschäftsführer des Autohauses über seinen e-banking Zugang zwei SEPA-Lastschriftaufträge in der Höhe von je 500.000 veranlasste. Die Beträge wurden vom Konto einer slowakischen Firma abgebucht und auf das Konto des Geschäftsführers gutgeschrieben. Nach einigen Stunden erfolgte auf Grund der Falscheingabe der Mandatsreferenz durch den 56-Jährigen die Rückbuchung auf das slowakische Konto.

Die von dem Geschäftsführer veranlassten SEPA-Lastschriftenaufträge wurden gemeinsam mit dem russischen Staatsbürger durchgeführt, da der 56-Jährige hoffte, so seine offenen Verbindlichkeiten zurück zu erhalten. Die Bankdaten der slowakischen und französischen Firmen erhielt er von dem 37-jährigen Russen.

Weitere 25 Mio Euro sollten folgen

Außerdem versuchte der Geschäftsführer des Autohauses 25 Mio Euro von einem französischen Firmenkonto abzubuchen und auf sein Konto gutzuschreiben. Wegen der deutlichen Überschreitung der zwischen dem Geldinstitut und dem Geschäftsführer vereinbarten Höchstgrenze bei SEPA-Lastschriftaufträgen wurde der Auftrag von der Bank nicht angenommen.

Der 37-jährige russische Staatsbürger wurde am 23. Mai 2016 über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg festgenommen und in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert. Er und auch der 56-jährige österreichische Staatsbürger wurden nun wegen Verdacht des schweren gewerbsmäßigen Betruges (u.a. auch Geldwäsche) der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angezeigt.

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