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Ohne Gutachten: acht Bäume wurden gefällt

Wiener Neustadt: Grüne fordern Baumschutz auch durch Genossenschaften

Dieser Artikel wurde vor 7 Jahren veröffentlicht.

Baumschnitt Gröhrmuehlgasse / Foto: zVg.
Foto: zVg.

In der ersten Schulwoche wurden auf dem Grund der Genossenschaft Frieden in der Gröhrmühlgasse insgesamt acht Bäume gefällt. Das mussten die Grünen am letzten Wochenende mit Entsetzen feststellen. „Wir haben gleich Montag die verantwortliche Hausverwaltung angerufen, um nach dem Wieso zu fragen. Das Ergebnis war ernüchternd, denn, die Bäume wurden auf Verdacht gefällt.“, so der Geschäftsführer der Grünen Wiener Neustadt, Michael Diller.

Laut Diller wurd kin Gutachten über die Standfestigkeit der Bäume wurde durchgeführt, daher wurden alle acht Bäume geschnitten. „Die BewohnerInnen der Anlage wurden zwar befragt, aber sie hätten selbst für das Gutachten aufkommen müssen. Die Genossenschaft hat die Eigenverantwortung einfach abgegeben. Das ist mit Sicherheit kein Klima- und Umweltschutz“, erklärt der Grüne Politiker weiter.

Bäume in der Stadt

Geltende Rechtslage ist, dass Bäume auf Privatgrund gefällt werden dürfen, ohne dass dafür ein Grund genannt werden muss. Auch braucht es keine Meldung an die Stadtverwaltung. “Während auf städtischem Grund vonseiten der Stadtgartenverwaltung alles versucht wird, Bäume zu schützen, können die großen Genossenschaften auf ihren immens großen Grundstücksbeständen tun und machen was sie wollen. Das ist mehr als besorgniserregend. Wir wissen alle, wie wichtig Bäume für eine gute Luft und die Lebensqualität sind – gerade in der Stadt. Wenn plötzlich acht große, schöne und offenbar gesunde Bäume verschwinden, dann löst das zurecht Empörung aus. Denn neue Bäume, wenn sie überhaupt nachgepflanzt werden, brauchen Jahrzehnte, um die Größe der gefällten zu erreichen“, betont der Grüne.

Windbüchler: “Es braucht klare Richtlinien und Spielregeln”

“Es braucht klare Richtlinien und Spielregeln im Namen des Klimaschutzes. Während für stadteigene Gebiete aktuell eine Baumschutzverordnung verhandelt und erarbeitet wird, werden die Genossenschaften einfach außen vor gelassen. Das ist kontraproduktiv. Es braucht diesbezüglich Gespräche und Kooperation”, so die Grüne Gemeinderätin Tanja Windbüchler-Souschill. Sie appelliert an die Genossenschaft, die Überprüfung der Standfestigkeit von Bäumen selbst zu organisieren und nicht die Kosten auf die Mieter abzuwälzen und im aktuellen Fall in der Gröhrmühlgasse, die Bäume nachzupflanzen.

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