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50 Jahre Altpapiersammlung in Wiener Neustadt

Recycling-Pioniere: bereits in der 60ern wurde Altpapier gesammelt

Dieser Artikel wurde vor 8 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 5 Jahren)

50 Jahre Altpapiersammlung / Foto: Wiener Neustadt/Pürer
Reinhard Schrammel (Einkaufsleiter Papierfabrik Hamburger Pitten), die Gemeinderäte Franz Hatvan und Robert Pfisterer, Wolfgang Hettlinger, Peter Beisteiner (Rotes Kreuz), Udo Wiesmüller (WNSKS), Stadtrat Franz Dinhobl und Alfred WohlmutherFoto: Wiener Neustadt/Pürer

Jubiläum bei der Abfallwirtschaft: 50 Jahre ist es her, dass die Altpapiersammlung in Wiener Neustadt eingeführt wurde. Im Rahmen des Oktoberfestes der Abfallwirtschaft wurde dieser Anlass gebührend gefeiert.

„Seit 50 Jahren leisten hier fleißige Helferinnen und Helfer einen enorm wichtigen Beitrag – dank ihnen sind wir in Wiener Neustadt, was Mülltrennung bzw. -vermeidung betrifft, immer unserer Zeit voraus“, so Stadtrat DI Franz Dinhobl, „dabei gilt auch ein großer Dank der Bevölkerung. Schön, wenn alle zusammenhelfen, um die Lebensqualität in dieser Stadt zu erhalten.“

Damals Initiative für das Rote Kreuz

Die ÖPG – Österreichische Produktionsförderungs GmbH, ein Vorläufer der späteren ARA – Austria Recycling AG, brachte 1966 den Gedanken zur Einführung einer Altpapiersammlung in Wiener Neustadt zugunsten des Roten Kreuz. Gemeinsam mit den Wiener Neustädter Wasserwerken wurden Sammelrouten für die inneren Stadtbereiche erstellt, die Ankündigung zur Sammlung wurde durch Anschlagzettel in den Stiegenhäusern der Innenstadt durchgeführt.

Freiwillige Helfer am Steuer

Für die ersten Altpapiereinsammlungen wurden zwei Lastkraftwagen der Marke Steyr 380 verwendet – ein LKW diente zur Papiereinsammlung, der zweite für die Altkleidersammlung des Roten Kreuzes. Die ersten Fahrer auf freiwilliger Basis waren Wolfgang Hettlinger und Alfred Wohlmuther, beide freiwillige Helfer des Roten Kreuzes, gemeinsam mit Studenten. Die ersten Sammlungen dauerten rund eine Woche, das gesammelte Altpapier wurde in der Wiener Neustädter Pappenfabrik abgeladen und weiter verarbeitet.

Sukzessive wurde die Altpapiersammlung auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt, das Altpapier schließlich zur Firma Hamburger in Pitten geliefert. Das Rote Kreuz dehnte seine Sammlungen auf monatlich aus und stellte für die Sammlung hauptamtlich Personal ein. Mit den Erlösen Rettungsfahrzeuge sowie der erste Notarztwagen finanziert.

Seit 90ern Aufgabe der Müllabfuhr

In den 90er Jahren verfiel der Altpapierpreis schließlich derart, dass das Rote Kreuz die Sammlung aufgeben musste und der städtischen Müllabfuhr übertrug – zu diesem Zeitpunkt war die Sammlung bereits über den Bezirk Wiener Neustadt ausgedehnt. Die lose Bündelsammlung wurde bis 2014 durchgeführt, bis sich die Stadt Wiener Neustadt entschloss, auf Gefäßsammlung umzusteigen. Inzwischen sind alle Haushalte mit Altpapiermülltonnen ausgestattet – im gesamten Stadtgebiet sind zwei Müllfahrzeuge für die Einsammlung unterwegs, fünf Mitarbeiter erledigen die Arbeit.

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